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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 18. Oktober 2017; 18:09
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Schule/Debatte:
> Der Staat ist nicht das Schlimmste
Rosalia Krenn forderte in akin 19/2017 ein Hausfrauengehalt statt 
staatlicher Verschulung der Kinder.
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Liebe Rosi, nein, das geht gar nicht. Keiner Frau ist bedingungslos das 
Recht einzuräumen, sich ausschließlich der "Aufzucht" (welch ein Wort!) 
ihrer Kinder zu widmen. Da könnt ja jede/r kommen, auch die Väter.
Und die kommen dann auch, und dann die Kirche! Da ist mir der Staat noch 
lieber, auch wenn die Eltern dafür um 7 aufstehn müssen. Nach meiner 
Erinnerung sind Kinder unter 13 zu dieser Zeit sowieso schon putzmunter und 
wollen beschäftigt werden. Auch wenn sie zur Schule müssen finden sie selber 
das meistens nicht so schlimm, denn dort gibts auch FreundInnen, manchmal 
sogar ganz gute LehrerInnen und vor allem keine Eltern! Das hat für die 
meisten Kinder was ganz Attraktives.
"Aus dem Vermarktungsprozess ausklinken" klingt für unsere 
schlagwortverwöhnten Ohren ja ganz toll, aber im Ernst, kennst Du jemanden, 
der/die das kann? Spätestens bei brettlharten kratzigen selbstgestrickten 
Pullovern in selbsthergestellten faden Farben streiken die meisten, beim 
handgeschöpften Klopapier schließlich alle. Und wieso ist es auf jeden Fall 
besser von einer Mutter, ganz gleich in was, unterrichtet zu werden als von 
einer fachkundigen Person. Weder kann ich die Fremdsprache, die mein Kind 
grad zu lernen wünscht, noch Skateboard fahren oder Boot bauen (all das hat 
mein Enkel in einer öffentlichen Schule angeboten gekriegt).
Und dann gibts ja auch ganz andere Mütter, die ihre Kinder aus dem 
Schulsystem raushalten wollen. Nämlich die von ganz rechts, autoritär bis 
faschistisch. Wenn die Kinder in eine öffentliche Schule gehen, haben sie 
wenigstens Vergleichsmöglichkeiten, wenn sie immer nur zu Hause sind, fällt 
das weg. Frauen, die ihren "eigenen Lebensentwurf" auf dem Rücken anderer 
Menschen durchzuziehen, sind mir suspekt.
Meine Freiheit endet viel früher, als der Staat zuschlägt, sie endet dort, 
wo die Freiheit unserer Kinder beginnt, also wenn frau beschliesst, ein Kind 
in die Welt zu setzen. Das Kind kann es sich nicht aussuchen, ob es auf die 
Welt gebracht wird oder nicht. Damit haben wir Eltern von vornherein die 
Macht über ein Wesen, das uns mehr ausgeliefert ist als dem Staat und dem 
Kapitalismus.
Aber das Alles weisst Du ohnehin.
*Ilse Grusch*
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