**********************************************************
akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 11. Oktober 2017; 17:51
**********************************************************

Die rote Gefahr:

> Medienkritik der Woche

"Wo sind die Zeiten, da es noch Medien gab, die einem intelligenten Menschen
als Orientierungshilfe dienen konnten? Noch vor kurzer Zeit hatte es sie
gegeben. Die Tageszeitungen konnten als Stichwörterverzeichnisse dienen,
aber man musste sich selbst den viel zitierten Reim darauf machen. Und die
elektronischen Meinungsvermittler waren gleichfalls nur Übermittler und
nicht Macher. Der Mensch -- Seher und Seherin, Hörer und Hörerin, Leser und
Leserin -- ist gezwungen worden, sich das zu bilden, was -- ja, eben eine
eigene, seine eigene Meinung ist. Wir schöpfen sie aus Wissen und sogar aus
Seele und Gemüt."

Fast könnte man dieser Medienkritik zustimmen. Sie riecht zwar ein bisserl
streng nach Kulturpessimismus und "Früher war alles besser", aber man könnte
diese Ansicht schon verstehen. Wenn sie nicht von einem der reaktionärsten
Leitartikler der Nachkriegszeit kommen würde, der schon immer vor der roten
Gefahr gewarnt hat und sicherstellen wollte, daß seine Leser politisch in
seinem Sinne ticken -- nämlich von Thomas Chorherr, einstens Chefredakteur
der "Presse". Und daher geht dieser -- wohlgemerkt: aktuelle -- Kommentar so
weiter: "In der Tat sind heute sogar die Nachrichten aus Radio und Fernsehen
nicht mehr das, was sie einmal waren, sondern grün-linke Anschauungen
dessen, was mit voller Absicht indoktriniert werden soll. Die Köpfe dazu
sitzen in den Sendeleitungen, und sie beziehen ihre Meinung -- nein, nicht
aus Parteibüros, sondern aus ihrer eigenen Überzeugung. Und die ist eben in
den allermeisten Fällen links mit grünen Einsprengseln."

Dieses bolschewistische Soddom im österreichischen Rotfunk ist dem geneigten
Leser dieses Blattes vielleicht noch nicht aufgefallen, daher gibt es hier
diese ausführlichen Zitate des stets objektiven Doyens des österreichischen
Journalismus. Denn auch die Printmedien seien gescholten: "Auch sie sind zum
Unterschied von der Masse ihrer Leser links -- zumindest links
sympathisierend. Und natürlich gehört ein ständiges Element von Grün dazu.
Dass 'Der Standard' nicht nur in der Papierfarbe rötlich ist, sieht man in
jedem Beitrag. Als sich Alexandra Föderl-Schmid nach vieljähriger Tätigkeit
als Chefredakteurin verabschiedete, um als Korrespondentin der 'Süddeutschen
Zeitung' ausgerechnet nach Tel Aviv zu gehen, zitierte sie ihre Meinung über
den Wahlkampf: 'Auf dem Wiener Parkett wird zwar der Handkuss gepflegt, es
fliegen aber gleichzeitig von hinten die Hackln.' Ba ba, Kollegin
Föderl-Schmid! Ich habe ihr nie die Hand geküsst."

Das allerdings ist unschön, Herr Chorherr, wo sind ihre Manieren geblieben?
-br-

http://diepresse.com/home/5283206



***************************************************
Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der nichtkommerziellen
Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd muessen aber nicht
wortidentisch mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein. Nachdruck
von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete
Beitraege stehen in der Verantwortung der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von
Texten mit anderem Copyright als dem unseren sagt nichts ueber eine
anderweitige Verfuegungsberechtigung aus. Der akin-pd wird nur als
Abonnement verschickt. Wer versehentlich in den Verteiler geraten ist, kann
den akin-pd per formlosen Mail an akin.redaktion@gmx.at abbestellen.


*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
postadresse a-1170 wien, lobenhauerngasse 35/2
vox: 0681 205 036 17
redaktionsadresse neu: dreyhausengasse 3, kellerlokal, 1140
http://akin.mediaweb.at
blog: https://akinmagazin.wordpress.com/
facebook: https://www.facebook.com/akin.magazin
mail: akin.redaktion@gmx.at
bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
bank austria, zweck: akin
IBAN AT041200022310297600
BIC: BKAUATWW