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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 11. Oktober 2017; 17:52
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Debatte:

> Hausfrauengehalt als Alternative

In einer der prominenten Wahlkampfdebatten des ORF trafen Fr. Lunacek
(Grüne) und Hr. Strolz (Neos) aufeinander. Sehr rasch waren sie bei der
Debatte um die Gleichbehandlung der Frau in wirtschaftlichen Kontexten
angelangt. Gleiches Recht für gleiche Arbeit schien implizit der Konsens zu
sein.

Der konservative Anklage, die auf dem Gedanken aufbaut, Frauen sollten
zurück an den Herd, möchte ich aber entgegnen, dass Frauen bedingungslos das
Recht einzuräumen ist, sich ausschließlich der Aufzucht ihrer Kinder widmen
zu können, beziehungsweise sich sowohl ihrer Kinder willen aus dem
kapitalistischen Vermarktungsprozeß auszuklinken zu wünschen oder beides
vereinbaren zu wollen.

Frauen, die ihr persönliches Glück mit einem Leben in Einklang zu bringen
versuchen, das Selbstverwirklichung und damit Selbstbestätigung nicht
untergräbt, haben im herrschenden System nicht gerade viele
Ausbruchsmöglichkeiten. Selbstbestimmung einer Frau, die naturgemäß
eventuell Mutter wird, preßt aufgrund der Erpreßbarkeit über das Kind Frauen
in ein System, dass sie sonst nicht akzeptiert hätten. Ein System, ich
behaupte nicht, dass es auf Erpressung ausgeküngelt erbaut worden ist,
zwingt dennoch Mutter und Kind dazu, um 6 oder 7 Uhr morgens aufzustehen,
damit das Kind in einer Schule einem geregelten Unterricht teilzunehmen in
der Lage ist. Alleine diese Einschränkung bedingt, dass Schule, damit der
Staat, das Leben der Menschen, die darin existieren, vorbestimmt. Die
Freiheit des Menschen ist beendet, sobald der Staat seine Klauen nach seinen
künftig steuerzahlenden Kindern ausstreckt. Der Arm des Staates ist lange
und brutal. Für alle Versorgungsprobleme hat er eine Antwort: in seinem
zweckgebundenen Sinn.

Was passiert mit den Verweigerern dieser Systematik? Einige toben und werden
dafür weggesperrt. Resozialisierungsmaßnahmen werden angeboten, solche, die
dafür Sorge tragen sollen, dass sich die betroffenen Personen in ein System
einzwingen lassen, welches sie zur Selbstaufgabe zu zwingen versucht.

Die bunt gemischte Linke spielt mit. Für die sogenannten
"Wohlstandsverlierer" würde gekämpft: aber nur, um sie in ein System
rückzuführen, dass sie kaputt gemacht hat, von dem sie sich kaputt gemacht
fühlen.

Die Antwort kann doch nur sein, dass in einem der reichsten Länder der Welt
jedem Menschen das Recht zu zugestehen ist, seinem eigenen Lebensentwurf
Ausdruck zu verleihen. In einer freien Welt kann dem individuellen Geist
kein Weg vorgeschrieben werden. Wir können Aussagen annehmen, wir können sie
ablehnen und vor allem überprüfen. Ob uns ein Schnitzel schmeckt, selbst
wenn es halb verbrannt ist, bestimmen wir. Ob uns eine Gesellschaft
schmeckt, in der wir uns in die Enge getrieben fühlen, bestimmen wir. Wehren
wir uns!
*rosalia krenn*



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