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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 17. Mai 2017; 01:16
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Glosse/Wahlen:
> Erst handeln, dann denken!
Jetzt wirds eng! Anfang Mai wurde in der Vorahnung baldiger Neuwahlen ein 
neuer Anlauf gestartet, mit einer linken Liste in den Nationalrat zu 
kommen -- diesmal wieder einmal unter Einbindung der KPÖ. "Echt rot" nennt 
sich das Ganze (siehe auch akin 11/2017). Derartige Projekte sind nicht neu. 
Und sie sind regelmäßig baden gegangen. Natürlich ist es auch diesmal eine 
"Schicksalswahl", wo Experimenten keine große Chance gegeben wird. Daß das 
Wort von der "verlorenen Stimme" wieder schlagend wird, ist erwartbar. Und 
diesmal ist die Zeit noch knapper als bei früheren Versuchen.
Aber genau dieses zusätzliche Handicap könnte auch eine Chance sein. Weil da 
ist nun wirklich keine Zeit, sich im Vorfeld zu zerstreiten. Eigentlich 
müßte man jetzt schon damit beginnen, für die wohl bald zu leistenden 
Unterstützungserklärungen zu mobilisieren.
Ich hätte da einen Vorschlag: Einfach anfangen damit. Sofort! Nicht erst bei 
einem großen Treffen am 10.Juni wie anvisiert, sondern nächstes oder 
spätestens übernächstes Wochenende. Und zwar ohne großartige Programm- oder 
Statutendiskussionen! Auch kein Drama über Kandidatenlisten! Sondern: Wer 
bei sowas ohne großartige Vorbedingungen kandidieren will sollte sich ganz 
einfach melden und diese Leute setzen sich dann zusammen und baldowern eine 
Liste aus. Listenführer oder -in sollte irgendwer sein, der oder die eine 
große Klappe hat.
Dann massiv auf die Straße und in die Sozialen Medien mit ganz vielen 
provokanten Meldungen (und ohne daß dann wieder irgendwer kommt mit: "Bitte, 
das war aber nicht abgesprochen!")! Chaotisch die Goschen aufreissen und die 
ganze technokratische Saubagage, die Kapitalismus und Militarismus für super 
hält, als solche bezeichnen! Dazu natürlich ganz viel 
Kommunikationsguerrilla, Satire, Spott -- kübelweise und ohne Hemmungen!
Tunlichst zu vermeiden wären lediglich irgendwelche unnötigen Statements zu 
Palästina, Querfronten oder Political Correctness. Zerstreiten kann sich 
diese linke Liste nachher, wenn sie einen Fuß in der Tür des Nationalrats 
hat. (Das passiert dann sowieso.)
Und natürlich die Angelegenheit bitte nicht so bierernst nehmen! Parole: 
"Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst!" Es geht ja doch nur um eine 
Parlamentskandidatur und damit einer pragmatischen Möglichkeit, ein bisserl 
mehr gehört zu werden, und nicht um die Frage, welche Richtung die 
Weltrevolution einschlagen sollte.
So eine Kampagne muß einfach massiv ungut auffallen! Nur dann hat sie eine 
Chance, denn dann wird sie auch wahrgenommen. Die Reihung der Kandidaten und 
die Ausgewogenheit der Liste, geschweige denn die Feinheiten eines 
Wahlprogramms interessieren ja eh kein Schwein. Seien wir vernünftig: Erfolg 
ist nur möglich, wenn wir unvernünftig sind!
*Bernhard Redl*
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