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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 22. März 2017; 16:30
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Kommentierte Presseschau:
> Wien: Tausche Okto gegen Inserate
Befremdliches tut sich derzeit im Wiener Rathaus. Die Grünen streiten mit
ihrem Koalitionspartner, ob man jetzt nicht endlich das Inseratenfüllhorn
für die Boulevard-Zeitungen verringern könnte. Und dann liest man unter dem
Titel "Grüne verschwenden Steuer-Millionen für absurden Fernsehsender" in
einem dieser Blätter, "Österreich" nämlich: "Jetzt wird bekannt:
Ausgerechnet die zwei Grünen Margulies und Ellensohn haben im Ressort der
Stadträtin Sandra Frauenberger eine skandalöse Steuergeldverschwendung
initiiert und 'erbettelt'. Seit zehn Jahren erhält dort der unter Ausschluss
der Öffentlichkeit sendende 'Minderheiten-TV-Sender' Okto-TV eine Subvention
von derzeit 1,08 Millionen Euro jährlich. Okto-TV sendet im Wiener Kabel ein
teils absurdes Programm über Lesben, Schwule, türkische Extremisten,
serbisches Nachtleben etc." Laut "Österreich" hätte Okto nur 450 Zuseher am
Tag -- "laut Online-Messung", was immer das sein soll. Einmal abgesehen
davon, daß Okto eben über alle möglichen Sendeformen verfügt, u.a.
terrestrisch und im Internet. Weiters: "Schon wird bei den Rathausparteien,
etwa der FPÖ, der Verdacht geäußert, dass die Grünen über Okto-TV teilweise
die Medienarbeit der eigenen Partei mitfinanzieren würden. ... Bürgermeister
Häupl und der neue Stadtrat Jürgen Czernohorszky haben jetzt diesen
Steuergeldwahnsinn in letzter Sekunde gestoppt und wollen prüfen, ob eine
Subvention von einer Million Euro für 450 Seher (das sind 2.000 Euro pro
Seher) verantwortbar ist". Ja, es ist natürlich ein wunderbarer Beleg für
eine solche Unterstellung, wenn die FPÖ einen solchen Verdacht hegt. Sonst
gibt es dafür keinen.
"Österreich" haut also die Grünen, weil sie eher bereit sind, Geld für einen
nichtkommerziellen Sender zu fordern als für Inserate in "Österreich".
Gelobt wird die SPÖ, weil sie ja so gerne Inserate in dem Blattl schaltet.
Einmal abgesehen davon, daß der neue Stadtrat damit nichts zu tun haben
dürfte, einfach, weil er dazu noch zu kurz im Amt ist, und Okto schon
deutlich länger subventioniert wird, als die Grünen in der Wiener
Stadtregierung sind, ist da schon ein Funken Wahrheit in der Geschichte:
Laut Wiener Grünen hätte es nämlich bereits in einer Ausschußsitzung des
Rathauses im Jänner einen Mehrheitsbeschluß von SPÖ, NEOS und Grünen über
die Subventionen in dieser Höhe gegeben -- ein Stadtsenatsbeschluß hätte das
nur mehr bestätigen müssen. Doch der Bürgermeister nahm diesen Beschluß
einfach von der Tagesordnung der Senatssitzung -- ohne irgendeine
Begründung.
Fakt ist: Okto braucht dieses Geld zum Weiterbetrieb -- als
nichtkommerzieller Sender finanziert er sich nur durch Subventionen und die
kommen eben vorwiegend von der Stadt Wien. Böse Menschen könnten fast
meinen, Okto ist das Faustpfand Häupls, damit auch weiterhin viel Geld an
den Boulevard fließt. Dessen Unterstützung ist ihm da natürlich sicher.
http://m.oe24.at/oesterreich/politik/Gruene-verschwenden-Steuer-Millionen-fuer-absurden-Fernsehsender/273682836
Zeitungsleser: -br-
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