**********************************************************
akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 22. Februar 2017; 16:42
**********************************************************

Eurofigther/Glosse:

> Der Piefke ist schuld!

Es hängt alles mit allem zusammen! Und wie das zusammenhängt! Wie die
geradezu aufeinanderpicken! Mitgegangen, mitgefangen, wegen Mangels an
Beweisen Verfahren eingestellt. Aber jetzt gibt es den Bericht der "Task
Force Eurofighter". Diese kommt zum Schluß, daß es da "einige wenige
Personen" gegeben habe, "die als Berater und Bevollmächtigte der Anbieter
des Rüstungsmaterials auftreten", den Eurofighterdeal eingefädelt hätten:
"Für den Erfolg des Geschäftsmodells dieser Personen, die auch als so
genannte Waffenlobbyisten bekannt sind, ist es Voraussetzung, dass diese
über tragfähige Kontakte und Beziehungen zu den Machthabern der Republik
Österreich oder zumindest zu Personen, die im Nahebereich dieser Machthaber
tätig sind, sowie zu Interessensvertretungen, die ebenso auf das Verhalten
der Machthaber der Republik Österreich Einfluss nehmen können, verfügen".

Ja, die Spatzen sind schon ziemlich heiser, die diese Geschichte seit fast
eineinhalb Jahrzehnten von den Dächern pfeifen. Der Berichterstatter der
Task Force muß gar keine Namen nennen, die sind gut bekannt -- nicht zuletzt
aus einem Untersuchungsausschuß, den man kurz, bevors interessant geworden
wäre, abgedreht hat.

Aber jetzt kommen diese Vorwürfe aus einem Ministerium. Die kann man nicht
völlig ignorieren. Das kann auch der Heeresminister nicht. Er muß handeln.
Aber das tut er sicher gerne, ist es doch seine eigene Task Force. Ah so,
nein, nicht wirklich, denn diese ministerielle Einsatzgruppe wurde noch vom
Vorgänger im Amt installiert -- Doskozil muß Darabos' Erbe verwalten. Aber
was macht man denn da?

Es gibt in Österreich einen politischen Kniff, der funktioniert immer. Egal,
ob es um das Anzetteln von Weltkriegen geht, die Pleite einer Kärntner Bank
oder um Wahlkuverts, die nicht richtig zusammenkleben -- der Deutsche ist
schuld! Und deswegen patzt man halt nicht den Koalitionspartner an -- den
damaligen "Machthaber", wie das der Leiter der Task Force so hübsch
formuliert --, sondern verklagt den Rechtsnachfolger des deutsch dominierten
EADS-Konsortiums. Der heißt "Airbus Defence and Space" und hat seinen
Sitz -- erraten! -- in Deutschland.

Vielleicht muß ja doch auch der schöne Finanzminister von damals über die
Klinge springen. Aber der war damals noch bei der deutschnationalen FPÖ und
danach nie so richtig bei der ÖVP. Außerdem ist er Kärntner. Und erst vor
Kurzem betonte ja die dortige ÖVP wieder, daß Kärnten immer noch eher "lei
deitsch" ist. Also ist auch der ehemalige Schwiegersohn der Nation in
Wirklichkeit ein Deutscher. Und daher allein schuld an allem.

Ansonsten bleibt alles beim Alten. Das ist so wie mit den Wahlkuverts, die
mit dem deutschen Kleber nicht richtig zusammenhielten. Mit einem
österreichischem Produkt wäre das nicht passiert. Denn, wie gesagt, im
Zusammenpicken macht uns keiner was vor!
*Mario Czerny*




***************************************************
Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der nichtkommerziellen
Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd muessen aber nicht
wortidentisch mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein. Nachdruck
von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete
Beitraege stehen in der Verantwortung der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von
Texten mit anderem Copyright als dem unseren sagt nichts ueber eine
anderweitige Verfuegungsberechtigung aus. Der akin-pd wird nur als
Abonnement verschickt. Wer versehentlich in den Verteiler geraten ist, kann
den akin-pd per formlosen Mail an akin.redaktion@gmx.at abbestellen.


*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43/1/535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
Blog: https://akinmagazin.wordpress.com/
Facebook: https://www.facebook.com/akin.magazin
Mail: akin.redaktion@gmx.at
Bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976-00, Zweck: akin
IBAN AT041200022310297600
BIC: BKAUATWW