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  akin-Pressedienst.
  Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 1. Februar 2017; 12:43
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  Initiativen: 
> Wenn die FPÖ Antisemitismus ortet
  
  Stellungnahme der *Revolutionär-Kommunistischen Organisation (RKO)*
  
  Wir nehmen die gegen unsere Personen bzw. die von uns vertretenen Organisationen 
  gerichtete Parlamentsanfrage einer Gruppe von FPÖ-Abgeordneten um David Lasar 
  mit Empörung zur Kenntnis. (1). Darin verleumden die FPÖ-Politiker, unter Bezugnahme 
  auf die Demonstration für Asylrecht am 26. November 2016, unsere Organisationen 
  als "antisemitisch". In einer Logik, die dem von Strache & Co. bewunderten Donald 
  Trump alle Ehre macht, behauptet Herr Lasar sogar, dass das im Widerstand gegen 
  die ägyptische Militärdiktatur entstandene und international bekannte R4BIA-Symbol 
  (4 ausgetreckte Finger einer Hand) "radikalislamisch" sei. Ebenso seien gegen 
  den Kairoer Machthaber General Sisi gerichteten Losungen wie "Nein zur Militärdiktatur" 
  oder "Das Volk will das Regime stürzen" angeblich "Slogans des gewaltbereiten 
  Flügels der Muslimbruderschaft".
  
  Diese abstrusen Behauptungen nimmt die Gruppe von FPÖ-Abgeordneten um David 
  Lasar zum Anlass, um in ihrer Anfrage den Innenminister aufzufordern, Ermittlungen 
  gegen die Sprecher der RKO BEFREIUNG und des Koordinationsrates der ägyptischen 
  Gemeinde (Michael Pröbsting und Ibrahim Ali) einzuleiten.
  
  Natürlich ist Herr Lasar nicht in der Lage, auch nur einen einzigen seiner ungeheuerlichen 
  Vorwürfe zu belegen. Seine einzige genannte Quelle ist eine Gruppe namens "autonome 
  Antifa". Das ist jene zum sogenannten "Schwarzen Block" gehörende Gruppe, die 
  auf der Demonstration am 26.11.2016 gewaltsam gegen Flüchtlinge vorging und 
  gegen welche die FPÖ ansonsten selbst gerne prozessiert. (2)
  
  Die ägyptische Militärdiktatur verdammt das sogenannte R4BIA-Symbol als "terroristisch". 
  Offensichtlich schließen sich Herr Laser und seine FPÖ dieser Verleumdung der 
  Machthaber in Kairo an. Tatsache ist jedoch, dass dieses Symbol auf den Rabia-Platz 
  zurückgeht, dem Ort an dem am 14. August mehr als 1.000 friedliche Demonstranten 
  von der ägyptischen Armee ermordet wurden (anderen Angaben zufolge sogar mehrere 
  Tausend). (3) Im Gedenken an diese Opfer zeigen viele Menschen weltweit das 
  R4BIA-Symbol. Ebenso ist die Militärdiktatur von Sisi weltweit für ihre brutale 
  Unterdrückung demokratischer Grundrechte bekannt. So halten sie auch zahlreiche 
  Journalisten in Gefängnissen eingekerkert (so z.B. den Al-Jazeera Journalisten 
  Mahmoud Hussein).
  
  Ibrahim Ali, Sprecher des Koordinationsrates der ägyptischen Gemeinde, weist 
  die Vorwürfe der FPÖ empört zurück: "Das R4BIA-Symbol ist ein international 
  anerkanntes Symbol des Protestes gegen die ägyptische Militärdiktatur. Herr 
  Lasar übernimmt die ‚Argumentation‘ dieser Diktatur und verleumdet damit die 
  tausenden Opfer, die General Sisi am Rabia-Platz ermorden ließ."
  
  Michael Pröbsting, Buchautor und Sprecher der RKO BEFREIUNG, fügt hinzu: "Herr 
  Lasars Verleumdungen sind eine österreichische Version der ‚alternativen Fakten" 
  a la Trump. Wenn wir sagen, dass der Staat Israel während der Gaza-Kriege tausende 
  Palästinenser tötete, gilt das als "Antisemitismus". Wenn wir der Opfer der 
  ägyptischen Militärdiktatur gedenken, gilt das als "radikalislamistisch". Willkommen 
  in George Orwells ‚1984‘! In Wirklichkeit zeigt die FPÖ mit dieser Anfrage einmal 
  mehr, dass sie eine Rechtaußen-Partei ist, die gegen muslimische Mitbürger und 
  fortschrittliche Kräfte hetzt. Dabei verwundert es auch nicht, dass Herr Lasar 
  schon in der Vergangenheit durch die Nähe zu Diktaturen aufgefallen ist – so 
  z.B. im Sommer 2011 als er nach Tripolis eilte und den Sohn des Diktators Muammar 
  Gaddafi traf. Dadurch zeigte er seine Solidarität mit der Diktatur während das 
  libysche Volk auf der Straße für seine Freiheit kämpfte." ###
  
  
  (1) Anfrage des Abgeordneten David Lasar und weiterer Abgeordneter an den Bundesminister 
  für Inneres betreffend Juristisches Nachspiel für Teilnehmerinnen an der Demonstration 
  "Let them stay" auf der Mariahilferstraße, 11459/J vom 24.01.2017 (XXV.GP), 
  http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXV/I/I11459/imfname_609705.pdf
  
  (2) "Schwarzer Block" griff auf MaHü Flüchtlinge an, 26.11.2016, http://www.oe24.at/oesterreich/chronik/Schwarzer-Block-griff-auf-MaHue-Fluechtlinge-an/260073669; 
  FPÖ zeigt die Antifa wegen "Nazi"-Aktion an, 06.12.2016, http://www.heute.at/news/politik/FPOE-zeigt-die-Antifa-wegen-Nazi-Aktion-an;art23660,1377513 
  
  
  (3) Siehe z.B. Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/R4bia; Human Rights 
  Watch: All According to Plan. The Rab’a Massacre and Mass Killings of Protesters 
  in Egypt, August 2014, S. 6, http://www.webcitation.org/6RngvwXV9
  
  
  
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