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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 9. November 2016; 18:23
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VERWORTET
> "Flugverbotszone"
Was ist eine "Flugverbotszone"? Nein, das ist nicht ein Bereich, wo man
nicht fliegen darf. Das ist ein Bereich, wo jemand bestimmt, wer fliegen
darf. Und in letzter Zeit werden Flugverbotszonen besonders gerne von den
einen Staaten auf den Territorien anderer Staaten verordnet -- rein
völkerrechtlich schon äußerst interessant. Solche "Flugverbotszonen" sind
nichts anderes als die jüngste Schöpfung im sprachlichen Arsenal der
Militärs und Politiker, wenn sie eine militärische Intervention meinen --
"Polizeiaktion" oder "friedensschaffende Maßnahme" haben ja schon einen
gewissen Hautgout.
Wer eine Flugverbotszone anderswo errichten will, erklärt damit ja bereits,
die Lufthoheit und damit die Souveränität eines anderen Landes nicht mehr zu
respektieren. Und es sollte eigentlich völlig klar sein, daß damit gemeint
ist, daß das Militär damit für sich in Anspruch nimmt, alles abzuschiessen,
was nicht definitiv die Erlaubnis dieser Macht hat. Und nachdem es am Boden
zumeist auch noch bewaffnete Leute gibt, die der Meinung sind, daß die
Falschen sich das Recht nehmen, zu fliegen, und daher ihrerseits die
Flugverbotszonenüberwachungsflieger abzuschießen versuchen, muß man
natürlich auch gegen das vorgehen, was sich am Boden so abspielt. Und danach
ist dann eh alles wurscht, wie man am Beispiel Libyen gesehen hat: Zwei
Wochen wurde über eine Flugverbotszone debattiert, zwei Tage nach Errichtung
dieser nannte man es schon den "Kampfeinsatz der Internationalen
Gemeinschaft" -- das so schön harmlos klingende Wort "Flugverbotszone" hatte
seine Pflicht getan, die entsprechende Sicherheitsratsresolution stattfinden
zu lassen.
Jetzt will Hillary Clinton eine "Flugverbotszone" in Syrien. Schließlich
kann sie ja schlecht direkt fordern, die NATO solle syrische und russische
Kampfjets abschiessen. Es ist schon ein bisserl seltsam, daß ausgerechnet
ihr irrwitziger Kontrahent Trump dringend davor warnt und in dieser Frage
wie ein besonnener Elder Statesmen wirkt.
Wie immer man die Frage beantworten mag, ob und wann man das Militär
braucht, Kriegsaktionen sind Kriegsaktionen. Sie sind keine Polizeiaktionen,
keine humanitären Interventionen, keine friedensschaffenden Maßnahmen und
eben auch keine Flugverbotszonen. Und in den meisten Fällen haben sie nicht
einmal etwas mit Landesverteidigung zu tun. Ein Panzer mit Zuckerguß und
einer Kirsche obendrauf bleibt trotzdem ein Panzer. Krieg ist schlimm genug,
erspart uns wenigstens den Zuckerguß!
-br-
In der Rubrik VERWORTET stellt die akin regelmäßig Wörter oder Phrasen vor,
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