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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 9. November 2016; 18:08
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In eigener Sache:

> Das Recht auf Vergessen

Wir erhielten Post von der Rechtsanwaltskanzlei Lansky, Ganzger und Partner
in Vertretung der "rechtlichen Interessen von Herrn M****, Herrn A**** sowie
deren Unternehmen C**** GmbH". In diesem Brief wird festgestellt, daß die
von uns online reproduzierte Presseaussendung der "Pizzeria Anarchia" mit
dem Titel "Wenn in Wien ein Lager brennt", datiert mit dem 18.September
2012, zu löschen sei.

Interessant ist dabei, daß einerseits in diesem Brief betont wird, "dass
diese Veröffentlichung bereits mehr als vier Jahre alt ist und einen längst
überholten Sachverhalt darstellt, welcher in keiner Weise mehr aktuell ist
und auch zur Befriedigung eines öffentlichen Informationsbedürfnisses nichts
beiträgt", andererseits dieser Text falsche und "massiv kreditschädigende"
Anschuldigungen enthalte.

Es ist uns zwar etwas unklar, wieso ein Text, der eigentlich mittlerweile eh
niemanden mehr interessieren soll, gleichzeitig massiv kreditschädigend sein
kann, aber da wir wissen, daß wir einen Zivilprozeß gegen die erwähnten
Herren ökonomisch nicht durchstehen würden, haben wir die Namen in
betreffender Aussendung unkenntlich gemacht.

Allerdings erklärt das vielleicht auch, warum es in letzter Zeit so still um
die Herrn M**** und A**** geworden ist. Wenn sogar eine für eine größere
Öffentlichkeit eher entlegene Publikation wie die Archivsite der akin
Klagsdrohungen erhält, kann man davon ausgehen, daß sehr viele solcher
Anwaltsbriefe verschickt wurden.

Dennoch wird das nicht ausreichen, das Andenken an die Herrn M**** und A****
völlig ungetrübt erscheinen zu lassen. Deren Geschäftsgebarung war ja sogar
schon dem ORF in "Am Schauplatz" eine ganze Sendung wert und hat an allen
Ecken und Enden des Internets Spuren hinterlassen, die nicht restlos
beseitigbar sind. Auch aus diesem Grund konnten wir guten Gewissens die
Namen auf unserer Site zensurieren.

Ganz allgemein zeigt sich aber auch in diesem Fall, warum es sinnvoll
bleibt, politische Publikationen auch auf Papier zu haben. Denn manche Leute
wollen gerne die Geschichte umschreiben, aber auf Papier hält die halt doch
länger und ein Wahrheitsministerium wie bei Orwell, wo man papierene
Archivausgaben revidiert neu drucken läßt, weil die Originale nicht mehr den
aktuellen politischen Vorstellungen enstprechen, gibt es ja glücklicherweise
(zumindest noch) nicht. Das "Recht auf Vergessen" endet bei
gesellschaftlichen Fragen. Da sei die Nationalbibliothek vor.

*Die Redaktion*



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