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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Montag, 2. Mai 2016; 14:38
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Leserbrief:

> Zum vergangenen Wahltheater

Ich verstehe schon seit langem nichtmehr die kritische Öffentlichkeit,
welche das große politische Ganze völlig aus dem Blick zu verlieren scheint.
Der Aufruf, nun VdB zu wählen, setzt dem noch Eins drauf.

Müßig zu erwähnen, daß ich mich schon seit einiger Zeit nicht mehr zu einem
solchen Theater, das sich Wahlen nennt, hab mißbrauchen lassen (Lange genug
bin ich diesem perfiden Spiel auf den Leim gegangen...).

Ich finde es unerträglich, wenn Manche hier Van der Bellen für den weniger
Neoliberalen halten. Der gibt immerhin unumwunden zu, daß er als Ökonom
immer für Freihandel ist und man sich TTIP immerhin anschauen müsse (...),
während Hofer dieses z.B. völlig ablehnt. Ich weiß schon: Politiker der FPÖ
äußern sich gern wirtschaftskritisch, während der liberale Flügel beinhart
neoliberale Standards in die Realität (zusammen in trauter Einigkeit mit
allen anderen) umsetzt.

Desweiteren hört man von "grüner" Seite in demokratiepolitischen Fragen nur
noch albernes Gelächter, wenn es um partizipartivere Arten unseres wenig
demokratischen Systems geht. Auch hier weiß ich, daß auch von der FPÖ kaum
was Direktdemokratisches letztlich in die Tat umgesetzt wird... Doch die
sind mit den Vertretern des letzten Volksbegehrens (EU-Austritt) zumindest
menschlich anständiger umgegangen, als all die anderen, denen die Mühsal von
privat initiierten Volksbegehren nicht nur wurscht ist, sondern sie als
lästige Störung des ansonst ungestört eingespielten Parlaments- und
Medienbetriebes, empfinden. Die seit 1994 einzementierten Pro-EU-Positionen,
die sie dabei wiedermal abspulten, waren für mich unerträglich; besonders
nachdem ja dem Blindesten auffallen müßte, daß diese EU mittlerweile ein
antidemokratisches, neoliberales Kriegs- und Zerstörungsprojekt ist (wenn
sie denn nicht schon als solches konzipiert worden sein sollte...), bloß
halt zur Zeit (noch) die Kriege außerhalb führt. Doch wer durch Jugoslawien
diesbezüglich nicht ohnehin schon aufgeweckt wurde, wird wohl weiterhin an
politischem Realitätsverlust leiden.

Wer hier nicht seine Informationsquellen breiter streut und dann anders
aktiv wird, als sich mit der Angst vorm Rechtsruck in little lovely Austria
hauptsächlich zu beschäftigen, hat für mich total den Überblick verloren.

Das ohnedies latent braune Österreich (in allen Parteien) bildet jenen
Nebenkriegsschauplatz, auf dem sich die für geopolitische Ereignisse blinde
Linke tummelt, und nicht merkt, für welche diesbezüglichen ungemütlichen
Verhältnisse sich ein dafür auch blinder VdB spielend instrumentalisieren
ließe.

Der liebenswerte Antifaschist in Österreich übersieht in seinem naiven Eifer
zu gern den großen (Finanz-) Faschismus made in USA mit seinen weltweiten,
in immer rascherem Staccato produzierten Kriegsverheerungen wegen eines sich
schon längst verselbständigt habenden militärisch-industriellen Komplexes .
Dies noch dazu vollkommen sicht-, hör- und nachlesbar (u.a. bei Samuel
Huntington, Zbigniew Brzezinski, George Freeman), aber für die im
Konsumrausch ersoffene und bewußtlose westliche Öffentlichkeit, gegängelt
durch den Medieneinheitsbrei, jedoch unbemerkt.

Orwell ist schon lange überholt - merkt denn das niemand von denen, die sich
jetzt über Figuren, wie am vergangenen Wahlsonntag gehabt, ereifern? Bei
soviel Blindheit wird mir echt angst und bang.

Freundschaft!

*Herbert Faltynek* (gek.)



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Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der nichtkommerziellen
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anderweitige Verfuegungsberechtigung aus. Der akin-pd wird nur als
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