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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 6. April 2016; 15:30
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International:
> Drohnen über Malta
Brief der "Sozialistischen Partei Maltas"
Die italienische Regierung hat still und heimlich damit begonnen, bewaffnete
amerikanische Drohnen von ihrem Boden aus (NATO- und US-Basis Sigonella in
der Nähe von Catania in Sizilien) fliegen zu lassen, angeblich für
militärische Operationen gegen den Islamischen Staat in Libyen und
Nordafrika. Dies ist ein Durchbruch für Washington als nach mehr als einem
Jahr der Verhandlungen Italien einen Rückzieher machte und sich unterwarf.
Obwohl die amerikanischen Medien versuchen, diesen Missbrauch kleinzureden,
indem sie ihn 'defensiv' nennen, ist es nicht schwierig das Falsche und die
Heuchelei solcher Ansprüche zu beachten. US-Beamte drängen darauf , dass
Drohnen auch für offensive Operationen zugelassen werden. Die Zeitung
"Al-Arabiya" berichtet, dass weder das Büro des italienischen
Premierministers Matteo Renzi noch das US-Verteidigungsministerium zu einer
Stellungnahme bereit waren.
Während also die europäischen Beamten zurückhaltend blieben in diesem
destabilisierten Land zu intervenieren, wurde Italien zu einem Ausgangspunkt
für bewaffnete US-Drohnen-Operationen in Libyen. Und dieses Mal ohne die
Zustimmung der Vereinten Nationen!
So, jetzt sind wir im Zeitalter der Drone Wars angelangt, und haben die
neuesten technologischen Waffen direkt vor der Tür. Obwohl wir mehr als
besorgt und beunruhigt über unsere italienischen Nachbarn sind, wollen wir
uns nicht in ihre inneren Angelegenheiten einmischen. Wenn der italienische
Premierminister Renzi die Sicherheit seines Volkes riskiert und sein Land
gefährdet durch das Risiko von Vergeltungsschlägen, ist das sicher die
Angelegenheit der Italiener. Doch unser Land liegt direkt zwischen Italien
und Libyen, Folgen und Konsequenzen dieser Situation können Malta in
ernsthaften Schwierigkeiten bringen. Aber wir betrachten es als unsere
Aufgabe zu wissen, was unsere Regierung wahrnimmt und erkennt an dieser
Situation. Wir konnten keine offiziellen Informationen abwarten, bevor wir
unser Wissen an die Öffentlichkeit weitergegeben haben. Gibt es mögliche
Auswirkungen auf Malta? Und wenn ja, wie schwerwiegend könnten diese sein?
Und während wir streiten über Kleinigkeiten fliegen höchstwahrscheinlich
Agenten des Todes über unsere Köpfe, während wir friedlich unser Leben
veschlafen. Leider und sehr oft ist dieses Schweigen unserer Regierung über
schwerwiegende Probleme der Grund für die Entfremdung unserer
Zivilgesellschaft von ihren gewählten Volksvertretern. In diesem speziellen
Fall glauben wir, dass es unsere Pflicht ist, zuständige Behörden zu bitten,
uns über unsere Situation und alle Eventualitäten aufzuklären. Der Minister
für innere Angelegenheiten und nationale Sicherheit und der Minister für
auswärtige Angelegenheiten sind ausdrücklich verpflichtet, der
Öffentlichkeit alle relevanten verfügbaren Informationen zur Verfügung zu
stellen.
Die wichtigsten Fragen wären die folgenden:
War unsere Regierung an der Entscheidung beteiligt die von der italienischen
Regierung gefällt worden war? Ist unser Luftraum durch die Bahnen dieser
Drohnen verletzt werden? Oder waren vorher Genehmigung beantragt und gewährt
worden?
Weiß unsere Regierung, wie viele dieser Drohnen durch unseren Luftraum
fliegen? Bietet Italien eine Versicherung im Falle von Pannen?
Wie erfahren und aufmerksam ist unsere Regierung bei Rechtsvorschriften für
den Luftraum im Zeitalter der Drohnen?
"Der Angriff auf Brüssel trifft ganz Europa", sagen die EU-Chefs in diesem
Fall. Doch der grobe Fehler eines Mitglieds bringt alle in Gefahr. Wie
Albert Einsterin vorausgesagt hatte: "Es ist erschreckend deutlich geworden,
dass unsere Technologie unsere Menschlichkeit hinter sich gelassen hat."
Wahrscheinlich weiß die Mehrheit der Malteser kaum, was vorgeht und noch
viel weniger den Grund und die technischen Einzelheiten dieser Vorgänge.
Doch haben wir ein Recht zu wissen, was unsere Regierung weiß! Wenn sie uns
sagt, dass "es nichts zu befürchten gibt", ist das sicherlich nicht genug,
um uns zu beruhigen!
*Joseph Cachia*
(Ü.: akin, gek.)
Anmerkung der Redaktion: Obiger Artikel wurde uns per Mail vom Autor
zugeschickt. Leider konnten wir bis Redaktionsschluß nichts über eine
"Sozialistische Partei Maltas" herausfinden -- um die regierende
sozialdemokratische "Arbeiterpartei" Maltas wird es sich wohl nicht handeln.
Als Kontaktadresse zum Absender firmiert: MALTA Socialist Party, P.O. Box 1,
Cospicua, E-Mail: jmcachia{AT}maltanet.net
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