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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 6. April 2016; 16:26
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glosse:
> mit den parteien ist schluss
ich kenne övp-mitglieder, die stein und bein schwören würden, dass weder
johanna mikl-leitner noch sebastian kurz repräsentativ für "die övp" stehen.
"viele von uns engagieren sich zb. in der pfarre oder in privatinitiativen
für die menschen, die zu uns gekommen sind," sagt w.k. - natürlich will er
keinesfalls namentlich genannt werden.
ich kenne spö-mitglieder, die stein und bein schwören würden, dass weder
werner faymann noch hans peter doskozil repräsentativ für "die spö" stehen.
"ich stehe schon lange auf den babler andi, der sieht die realität und
benennt sie auch beim namen," will eine junge regionalpolitikerin der spö
nur anonym sagen.
ich kenne mitglieder der grünen, die stein und bein schwören würden, dass
"eva glawischnigg sicher nicht das wirkliche grüne potential darstellt, und
deswegen auch nicht mobilisieren kann". so ein parteimitglied der
oberösterreichischen grünen.
der leidensdruck jener, die oft die entscheidende arbeit an der sogenannten
"basis" verrichten ohne jemals wirklich gehört zu werden, ist in den
verschiedenen parteien sehr ähnlich. mit idealistischen haltungen, wie "sich
halt doch irgendwie verantwortlich fühlen", "wer soll das sonst machen" oder
"ich glaub immer noch an die bewegung" wird viel mehr system aufrecht
erhalten, als die vernunft zulassen dürfte. und so werden ausgerechnet jene,
die unter dem erhalt der systeme körperlich wahrnehmbar leiden, zu den
verlässlichsten stabilisatoren der apparate.
parteien sind nicht mehr zeitgemäss. parteien waren sehr wichtig in zeiten,
wo meinungsbildung, mitbestimmung und diskurs streng strukturiert und
institutionalisiert ablaufen musste, um möglichst viele menschen in die
prozesse zu involvieren. parteiveranstaltungen waren
beteiligungsinstrumente. in moderne zeiten der netzwerke und des offenen
diskurses in diversen plattformen passt das konzept einer partei nicht
mehr - zumindest nicht in der althergebrachten form. parteien sind heute
aber interessengemeinschaften, die in wirklichkeit von internen
widersprüchen massiv blockiert werden bzw. nach dem peter-prinzip immer die
"besonders geeigneten" hochspülen. parteien sollten die grundbedingungen für
ein gedeihliches gesellschaftliches leben gestalten, ergehen sich aber in
klientelversorgung und lagerdenken. und sie leisten sich
volksvertreter_innen im parlament, die sich höchst unterschiedlich
engagieren. während die einen sich intensiv einbringen, genügt anderen schon
mal die fast nur optische präsenz im hohen haus. die wähler_innen erfahren
von solchen längst nicht mehr, was sie wirklich bewirken konnten.
wir brauchen endlich neue, zeitgemässe formen für eine moderne demokratie.
wenn wir in zeiten der massivsten humanitätskrise nicht darüber nachdenken,
wann dann?
es muss wieder um verantwortung gehen.
die bringt schon lange niemand mehr mit parteien in verbindung.
*bernhard jenny*
bernhardjenny.wordpress.com
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