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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 9. Dezember 2015; 17:00
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Letzte Worte:
> Hurra, ich bin Akademiker!
Die Nachricht vor zwei Wochen war einfach wohltuend. Zwischen all dem
Kriegsgeheul und Flüchtlingselend die Softnews, daß nun nach OECD-Kriterien
auch HtL- und HAK-Abschlüsse zur Akademikerquote gezählt werden. Mein
bürgerliches Ich hat sich sehr gefreut, zähle ich nun also auch zu den
Akademikern. Es stimmt zwar nicht ganz, weil unter "akademisch" bei der
Klassifizierung nach den OECD-Bildungsstandards (ICSED) etwas anderes
gemeint ist, aber ich hab nun -- statistisch betrachtet -- auch einen
"tertiären Abschluß", also einen ähnlichen formalen Bildungsstandard wie ein
Akademiker. Und das ist in Österreich ja schließlich was -- quasi die
republikanische Form des Ritterschlags.
Das Ganze wurde in der Öffentlichkeit ein wenig als österreichische Lösung
des Problems der niedrigen Akademikerquote gesehen, ist aber in Wirklichkeit
nicht völlig lächerlich -- denn wenn die billigen Bologna-Bachelors als
tertiärer Abschluß zählen, kann man mir "Schmalspur-Ingenieur" (so nannte
mein Maschinenbaulehrer das immer) diese Anerkennung ja wohl auch schlecht
verwehren.
Dabei ist diese Erhebung in den Stand des niederen Adels nicht nur recht,
sondern auch billig -- als Akademiker bezahlt werden wir wohl deswegen
weiter nicht werden. Und der hohe Adel der Doktoren wird weiter auf uns
herabblicken können.
Dafür können wir uns glücklich schätzen, jetzt nicht mehr zum einfachen,
gemeinen Plebs zu gehören. Mit dieser Erhebung haben uns die amtlichen
Statistiker aus dem Proletariat herausgehoben. Tja, auch nicht schlecht fürs
divide et impera.
Nein, vielleicht möchte ich doch kein Akademiker sein....
*Mario Czerny*
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