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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 4. November 2015; 15:19
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Wien/Wickel:
> Kein Jebsen im Amerlinghaus
Die AIK / Antiimperialistisches Lager resp. das Österreichisch-Arabische 
Kultuzentrum (OKAZ) hatten diesen Sonntag für Dienstag in die Räumlichkeiten 
des OKAZ in der Wiener Gusshausstraße geladen. Als Podiumsgast war der 
umstrittene deutsche Journalist und Aktivist Ken Jebsen angekündigt.
In der Einladung hieß es, Jebsen habe "sich immer deutlich auf die Seite der 
Palästinenser geschlagen sowie gegen den US-Imperialismus, was ihm heftige 
Kritik einbrachte und den Ausschluß aus dem etablierten Medienapparat."
Tatsächlich wurde nach einer privaten eMail Jebsens, die antisemitisch 
deutbar ist und dank Henryk M. Broder in die Öffentlichkeit gelangte, vom 
Rundfunk Berlin-Brandenburg die Zusammenarbeit mit deren bisherigen 
Moderator Jebsen beendet. Die Einstufung von Äußerungen Jebsens als 
antisemitisch blieb jedoch umstritten und beschäftigt auch bis heute die 
Gerichte.
Jebsen war auch Exponent jener Friedensbewegung für die Ukraine, die heftige 
Debatte auslöste, ob es dieser Bewegung wirklich um Frieden ginge. In der 
Einladung der AIK hieß es dazu: "An der Friedensbewegung beteiligten sich im 
weiteren Verlauf auch Kräfte, die in unterschiedlicher Weise Positionen 
vertraten, die von der Linken nicht mitgetragen werden. Das löste einen 
Distanzierungsreigen aus, bei dem wiederum der Vorwurf des Antisemitismus 
eine wichtige Rolle spielte." Und zum Zweck der Veranstaltung: "Wir wollen 
mit Ken Jebsen über seine politischen Vorschläge diskutieren. Dabei soll 
auch die Frage gestellt werden, wie er zum Rechts-Links-Gegensatz steht, 
dessen Infragestellung ihm vorgeworfen wird."
Diesen Montag jedoch kündigte die AIK -- ohne Angaben von Gründen -- eine 
Verlegung dieser Veranstaltung an: Die Diskussion sollte nun nicht mehr in 
der Gußhausstraße -- wo ja auch der KSV-LiLi zuhause ist -- stattfinden, 
sondern im Amerlinghaus. Auch dieses machte dazu eine enstprechende 
Aussendung. Dienstag mittag war alles ganz anders. Das Amerlinghaus 
verkündete nun: "Nach diversen solidarischen Kritiken zur geplanten 
Veranstaltung und unerer Auseinandersetzung mit der Kritik an Ken Jebsen 
haben wir uns entschieden, diese ABZUSAGEN." Ganz so solidarisch waren die 
Kritiken aber wohl nicht alle. Das Kulturzentrum durfte sich via Facebook 
Statements anhören wie etwa: "Seid ihr eigentlich deppert, Ken Jebsen eine 
Plattform für sein dummes Verschwörungsgewäsch zu bieten?" oder "Wenn ihr 
solchen rechten Verschwörungstheoretikern wie Ken Jebsen eine Bühne bietet, 
dann wars das mit der Sympathie" oder "Wenn solche Leute wirklich kämen, 
würde ich Euch fragen, ob Sie Euch in das Gehirn geschissen haben".
Wenige Stunden vor der Veranstaltung wurde daher der Ort erneut geändert. 
Nun wurde zur Diskussion ins Restaurant Kent in der Märzstraße geladen. Ob 
viele Interessierte diesen letzten Ortswechsel noch mitbekommen haben, ist 
allerdings fraglich.
Ein weiterer Auftritt Jebsens in Wien war für heute, Mittwoch, geplant. Die 
Einladung dazu mutete recht clandestin an: "Wir bitten unsere Gäste sich am 
'Platz der Vereinten Nationen' einzufinden, von dort werden sie dann zum 
Veranstaltungssaal gelotst."
-br-
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