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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Freitag, 2. Oktober 2015; 17:10
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Wahlen/Medien:
> Wahlkampfblattlschau
FPÖ will Ausländerstimmen
Also irgendwie quietscht das! "Wer sich dieser Bewegung mit seiner Stimmer 
am 11.Oktobe anschließt, der verändert etwas und nimmt an der friedlichen 
'Revolution' teil, die Wien aus der allumfassenden Macht der Häupl-SPÖ 
befreien kann. Die Chance dazu besteht auch für Patrioten aus allen 
EU-Ländern, die auf Bezirksvertretungebene wahlberechtigt sind. Helfen auch 
Sie mit, Wien als eine lebenswerte (zweite) Heimat zu erhalten!" Schreibt 
Herbert Kickl, FPÖ-Generalsekretär, in der Wahlwerbepostille "Wir Wiener". 
Gleich daneben findet sich ein Artikel "SPÖ macht Wien zum Zentrum einer 
neuen Völkerwanderung" und ein Cartoon, in dem Häupl um die Stimmen von 
(ziemlich stereotyp gezeichneten) Muslimen wirbt. Wer a Ausländer is, 
bestimmt der Herr Kickl. Und wer FPÖ wählt, ist ein guter Ausländer. Und 
überhaupt: EU-Bürger sind doch keine Ausländer! Außer sie sind Muslime! Oder 
so.
Was die ÖVP so annimmt
Was man alles so in Wahlzeiten in seinem Postkastel findet! Ich lebe ja 
schon recht lange in Hernals und über die Jahre hab ich mir auch immer 
wieder die Wahlwerbung der Bezirks-ÖVP zu Gemüte geführt. Also wenn man 
danach geht, wundert es einen nicht mehr, warum die Wiener ÖVP so gar nicht 
punkten kann. Auch die jetzige Aussendung "Bezirksblicke" ist recht seltsam. 
Beinahe die Hälfte des Achtseiters sind Inserate -- die verstehen was von 
Wirtschaft und wie sich Politik am besten verkauft, drückt dieses Blattel 
aus. Dazu kommen Montagen und Graphiken, die in den kurzen Artikeln 
keinerlei Entsprechung haben und wo man nicht weiß, was damit eigentlich 
ausgesagt werden soll. Und in diesem wenigen Text, der neben den Inseraten 
und Bildern noch Platz hat, liest man zum Beispiel solche Formulierungen: 
"In unserem Hernals leben heute rund 55.000 Menschen. Davon können wir 
annehmen, dass rund ein Viertel der Bewohner sich im schulpflichtigen Alter 
befindet." Das kann man natürlich annehmen -- wenn man nicht den geringsten 
Tau von Bevölkerungsstrukturen hat. Ich verstehe langsam, warum Manfred 
Juraczka immer so gequält dreinblickt. Bei dieser Parteibasis!
Doch nicht alles Eva
Erfrischend hingegen ist "moony". Die Grüne Jugend rettet damit gerade den 
Ruf ihrer Partei. "Das junggrüne Satiremagazin. Auch für Grüne" ist eine 
ziemlich böse Persiflage auf das EVA-Magazin. Ja, manche der Witze sind eher 
holzhammermäßig oder funktionieren gar nicht, aber manches trifft es auf den 
Punkt. Wenn z.B. die namensgebende Moony Akpuma, Sprecherin der Jungen 
Grünen Wien ("die neue Selfie-Hoffnung der Grünen"), in einem "Interview" 
auf die Frage, wovor sie sich fürchte, antwortet: "Vor normalen Menschen. 
Wie allen Grünen graut es mir davor, ihnen ohne Schutzschild von 15 
Mitarbeiter*innen zu begegnen" -- ja, das kann was. Auch das "grüne 
Geilomobil", mit dem man Wahlwerbung machen wolle, ist nicht schlecht, "denn 
bio macht geil!" Und dann gibts auch noch diese Meldung: "Die Proleten 
außerhalb des Gürtels haben Wien den ersten Platz im Städteranking gekostet! 
Denn: Unattraktive Menschen haben im Unesco-Weltkulturerbe-Stadtbild nichts 
verloren. Auch die Grünen sind von dieser Entwicklung ihres Wiens 
beunruhigt. Wir sind gesünder, gescheiter, gutaussehender." 
Lösungsvorschlag: "Alle Bezirke außerhalb des Gürtels nach Niederösterreich, 
dann klappts auch mit den Bürgermeisterinnenposten." Weil, wie beantwortet 
Moony die Frage, wie Wien in Zukunft aussehen soll? "Wie Neubau. Nur wie 
Neubau."
Irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, daß dieses Blattl, das "Eva" 
(sowohl die Bundeschefin als auch das "Mädchenmagazin") ziemlich durch den 
Kakao zieht, bei der "Erwachsenen"-Partei gar nicht so unwillkommen ist. Das 
ist die Botschaft: Die Grünen sind gar nicht so blöd wie ihre Wahlkämpfe und 
lassen sogar öffentliche Parteikritik aus ihren eigenen Reihen zu -- quasi 
Wahlkampf über die Maschekseitn...
-br-
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