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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Freitag, 2. Oktober 2015; 17:04
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Wahlen/Termin:

> Eine andere Kulturpolitik #istnoetig

Folgender Aufruf, der uns von den "nochrichten" zur Verfügung gestellt
wurde, ist für einen Protest am 3.Oktober (vor der
Flüchtlings-Solidaritäts-Demo) gedacht. Die Aktion #istnoetig war schon
länger geplant als die Flüchtlings-Soli gewesen für das letzte Wochenende
vor den Wiener Landtagswahlen, weswegen sie nicht verschiebbar war.
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Öffentliche Räume werden privatisiert. Straßenkunst wird kriminalisiert. Für
Kunst und Kultur ist zwar Geld da, aber an die freie und unabhängige Kunst-
und Kulturszene gehen gerade mal 2,5 Prozent des Kulturförderkuchens der
Stadt Wien. Wer von diesen Bröseln was abbekommen will, muss sich durch
einen Einreichmarathon und Antragsbürokratie quälen, um am Schluss einen
Bruchteil dessen zu bekommen, was für die Realisierung eines geplanten
Projekts eigentlich notwendig gewesen wäre.

Zahlreiche Künstler_innen und Initiativen aus der freien und autonomen Szene
starteten daher mit Ausblick auf die bevorstehende Landtagswahl zusammen mit
der IG Kultur Wien die Kampagne "Eine andere Kulturpolitik ist nötig!".
Einmal mehr hoffen sie auf ein Ende jenes kulturpolitischen Stillstands, den
der zuständige Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny repräsentiert(e).

Kultur sei professionelle Arbeit und müsse mit adäquater Bezahlung,
Planungssicherheit, sozialer und aufenthaltsrechlicher Absicherung
einhergehen, sagen sie und fordern:

"Schluss mit Paternalismus und Verwertungslogik!

Kunst- und Kulturförderung müssen sich an künstlerischen Ansätzen und
gesellschaftlicher und sozialer Notwendigkeit und nicht an Standortpolitik
und Verwertungslogik orientieren. Der Anteil der Gesamtausgaben der Stadt
Wien für Kultur, der an die freie Szene geht, muss von derzeit rund 3 auf
mindesten 10 Prozent angehoben werden. Wir fordern für Künstler_innen und
Kulturschaffende mit unterschiedlichen Bedürfnissen gleichberechtigen Zugang
zur Erfüllung ihrer Arbeitsvorhaben - unabhängig von sozialer Situation,
Herkunft, Klasse, Alter, Gesundheit, Staatsbürger_innenschaft, Geschlecht*,
Betreuungspflichten, sexueller Orientierung, Vernetzung und medialer
Präsenz!

Her mit den leerstehenden Räumen

für freie und autonome Kulturarbeit, für Veranstaltungen, für künstlerische
Produktion, für Werkstätten, für partizipatives Arbeiten, für Bildung, für
Kommunikationsmöglichkeiten, für konsumfreie Begegnungsräume, für
selbstbestimmtes Leben, Arbeiten und Wohnen!

Öffentlicher Raum für alle!

Schluss mit der Kommerzialisierung des öffentlichen Raums. Plätze, Parks und
Grünräume müssen erhalten und zugänglich bleiben. Barrierefreie
Infrastruktur muss deren Nutzung für alle ermöglichen. Straßentheater,
Straßenmusik, Streetart, Veranstaltungen und freies Plakatieren müssen
erleichtert, entbürokratisiert und entkriminalisiert werden!

Bewegungsfreiheit und Menschenrechte für alle!

Freiheit von Kunst und Kultur heißt auch Freiheit für alle Menschen.
Rassistische Ausgrenzung und die aktuelle Flüchtlingsabwehrpolitik sind
mörderisch und unerträglich. Wir fordern eine solidarische und menschliche
Politik, die Menschen unabhängig von ihrer Herkunft die Chance gibt, in
Wien, Österreich und Europa gleichberechtigt zu leben. Fluchthilfe jetzt!

Gegen Prekarisierung! Für eine TTIP-freie Zone! Für Kreativität und
Selbstbestimmung in der Bildung! ."

Das gesamte Forderungspaket kann auf http://igkulturwien.net/istnoetig
nachgelesen und unterstützt werden.

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Vor der Demo zum Protest-Brunch #istnoetig

Den Demonstrationstag 3. Oktober wollen die Kunst- und Kulturinitiativen um
11 Uhr mit einem Protest-Brunch bei Wasser und Brot am
Friedrich-Schmidt-Platz zwischen Rathaus und MA 7 beginnen. Danach schließen
sie sich am Christian-Broda-Platz mit einem eigenen Block der Demonstration
"Flüchtende willkommen!" an. Dieser Block soll es ermöglichen, die zentralen
Forderungen der Demonstration wie nach Öffnung der Grenzen zu unterstützen,
ohne gleichzeitig Schulter an Schulter mit in Regierung und Parlament
sitzenden Verantwortlichen für das tausendfache Sterben an den
EU-Außengrenzen gehen zu müssen.

Für Freiräume, Bewegungsfreiheit, Bleiberecht, Selbstverwaltung,
Umverteilung, Recht auf Stadt und das gute Leben! Eine andere Kulturpolitik
#istnoetig! Fluchthilfe #istnoetig!



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