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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 19. August 2015; 17:10
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Polizei/Glosse:

> Keine Angst vor der Kamera

Jetzt sollen sie also doch kommen, die Körperkameras für Polizisten. Es wird
dann wohl jeder Polizeiübergriff dokumentiert und man muß sich nicht darauf
verlassen, daß irgendjemand rechtzeitig sein Handy auspackt. Nunja, ganz so
ist es wohl nicht. Also erstens ist es nur ein Test, der ab 2016 laufen
soll. Wieviele Beamte damit ausgerüstet werden sollen, ist noch unklar. Und
zweitens sollen die Kameras "einsatzbezogen, genau dann, wenn davon
auszugehen ist, dass Eskalationen zu befürchten sind", verwendet werden, so
ein Sprecher des Innenministeriums.

Einmal abgesehen davon, daß diese Körperkameras wahrscheinlich ausgerechnet
dann Fehlfunktionen haben werden, wenn es zu "Eskalationen" kommt, während
weitaus billigere offen getragene Dienstnummern zur leichteren Ausforschung
gewalttätiger Beamter vom Innenministerium nach wie vor abgelehnt werden,
ist schon auch zu bemerken, daß die beiden letzten schweren Polizeivergehen,
die filmisch einer größeren Öffentlichkeit zugänglich waren, in Situationen
stattfanden, wo Eskalationen eben genau nicht zu befürchten waren --
zumindest nicht von den zuständigen Beamten. Und natürlich wird dieses
Filmmaterial nur dann wirklich zur Dokumentation dienen können, wenn sich
jemand traut, einen Polizeiübergriff auch vor Gericht zu bringen -- wenn die
Kamera eingeschaltet war, deren Material gesichert worden ist und auch
wirklich auf das relevante Geschehen gerichtet war.

Bleibt dann nur noch die Frage zu klären, wer den Zuschlag für den Ankauf
der Geräte erhält. Vielleicht könnte man Graf Ali fragen, ob er da nicht
einen günstigen Hersteller wüßte...
-br-



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