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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 1. Juli 2015; 19:09
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VERWORTET:
> "Hausaufgaben"
"Hausaufgaben", heutzutage nur mehr im Plural gebräulich, ist ein Begriff 
aus der Wirtschaftspublizistik. Zumeist wird er von Redakteuren in 
Massenmedien, Wirtschaftsexperten und Finanzministern verwendet, vornehmlich 
in Bezugnahme auf die nach Ansicht der Sprecher notwendige 
Wirtschaftspolitik in jeweils anderen Ländern. In Österreich wurde der 
Begriff in den letzten Jahren vor allem durch Experten des Instituts für 
Hungerspiele (IHS) populär.
Dem Vernehmen nach stammt der Begriff ursprünglich aus dem preussischen 
Schulwesen. Es ist davon auszugehen, daß den Experten, die diesen Begriff 
verwenden, die Herkunft dieses Begriffes nicht bewußt ist und daher auch 
nicht, daß sie sich damit selbst als Oberlehrer qualifizieren. Dennoch ist 
ihr Verhalten mit dem eines preussischen oder k.u.k. Schulbeamten durchaus 
vergleichbar. Auch wenn sie die mit diesen Hausaufgaben beauftragten 
Minister in anderen Länder nicht physisch mit dem Rohrstaberl erziehen und 
meistens sogar siezen, so betrachten sie sie doch als widerborstige Schüler. 
Denn nur bei solchen muß man ständig anmahnen, daß sie doch ihre 
Hausaufgaben machen müßten. Der Strafkatalog für wiederholtes Nichtbringen 
von Hausaufgaben reicht vom Hochziehen der Anleihezinsen bis zum dauernden 
Entzug des Taschengelds.
Als ich noch in die Schule ging, meinte mein Klassenvorstand einmal zu 
Jahresbeginn, daß ab nun Strafen gesetzlich verboten seien. Man würde derlei 
Maßnahmen daher fürderhin "Sonderhausübungen" nennen. So gesehen ist 
natürlich der wirtschaftspublizistische Terminus zutreffend.
*Bernhard Redl*
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