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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 1. Juli 2015; 18:38
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Wien/Religioeses/Polizei:
> Gepfefferte Gegenkundgebung
An die 340 Personen beteiligten sich am 20. Juni am Aufmarsch rechtsextremer 
christlicher Fundamentalist_innen in Wien gegen die gleichzeitig 
stattfindende Regenbogenparade, gegen Homosexuelle, Frauenrechte, Abtreibung 
und von ihnen so genannten Genderwahn (siehe nebstehenden Bericht). Offen 
neonazistische Agitation gab es heuer keine. Stattdessen war die ÖVP mit 
Redner_innen stark vertreten. Es durften nur von den Organisator_innen 
vorbereitete Tafeln getragen werden. Die "Europäische Aktion" war in diesem 
Jahr zumindest nicht sichtbar. Polnische Nationalist_innen der "Wiedenska 
Inicjatywa Narodowa" waren zwar auch dieses Jahr dabei, allerdings ohne 
eigene Fahnen. Sie wurden von der Polizei am Beginn der Veranstaltung sogar 
Identitätsfeststellungen unterzogen. Der abgesetzte Sprecher der Pegida 
Wien, Georg Immanuel Nagel, der mit seiner neuen Aktionsgruppe "Gegen 
Dekadenz und Werteverfall" auch zum "Marsch für die Familie" aufgerufen 
hatte, war freilich auch mit dabei. Nähe zur Pegida zeigte sich auch an den 
eingesetzten Securities. Das waren zumindest zum Teil dieselben wie bei der 
Pegida-Kundgebung im April.
Gegen den rechtsextremen "Marsch für die Familie" wurde von feministischen, 
LGBTIQ- und antifaschistischen Gruppen mobilisiert. Eine Gegenkundgebung am 
Stock-im-Eisen-Platz wurde von der Polizei untersagt. Lediglich eine 
Kundgebung am weit entfernten Michaelerplatz wurde nicht untersagt. Trotzdem 
kamen hunderte Gegner_innen des rechtsextrem-katholischen Marsches zum 
Stephansplatz. Sie wurden von der Polizei auf Abstand gehalten. Am Graben 
gelang es einigen, den rechtsextremen Marsch für kurze Zeit aufzuhalten. Die 
Polizei drängte die antifaschistischen, feministischen und 
LGBTIQ-Aktivist_innen vorerst nur weg. Kurz darauf ging sie auch mit 
Schlagstöcken und Pfefferspray gegen sie vor.
Während der Abschlusskundgebung der Rechstextremen skandierten einige 
Aktivist_innen auf der fast 100 Meter entfernten Herrengasse Parolen. Die 
Polizei vertrieb sie, kesselte sie ein und setzte neuerlich Pfefferspray 
ein.
Zahlreiche LGBTIQ-Aktivist_innen, Feministinnen und Antifaschist_innen 
wurden Identitätsfeststellungen unterzogen. Laut Polizei wurden drei 
Personen vorübergehend festgenommen. Es seien mehrere Anzeigen sowohl nach 
dem Verwaltungs- als auch nach dem Strafrecht gelegt worden. Die letzte 
Festgenommene wurde am Abend entlassen.
Die ÖH Uni Wien sprach in einer Aussendung von einem untragbaren eskalativen 
Verhalten des polizeilichen Einsatzkommandanten Oberstleutnant Werner G. Er 
habe Befehle zu Pfeffersprayeinsätzen gegen bloß umherstehende oder sich vom 
Geschehen wegbewegende Personen gegeben.
(nochrichten.net/gek.)
Quelle: http://nochrichten.net/?p=2029
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