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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 20. Mai 2015; 16:24
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Randbemerkungen:
> Rassistendefizit
Ich tät so gerne Rassisten beleidigen, aber bei uns gibt's ja keine. Wen es
nicht gibt, den können wir also nicht beleidigen. Daher haben wir keine
Sanktionen zu befürchten, wenn wir groß plakatieren:
Rassisten sind faul und stinken.
Rassisten nehmen uns die Arbeitsplätze weg
Rassisten haben keinen solchen Respekt vor Frauen wie wir es gewöhnt sind.
Rassisten erschleichen Sozialleistungen und Gemeindewohnungen.
Daher: Sofortige Abschiebung nach Rassistan!
Aber bei uns gibt's ja keine Rassisten.
*Ilse Grusch*
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> Prominenz
Ich wäre so gerne prominent! Wenn ich einen Schas lasse, interessiert das
keine Sau. Tut das irgendein Promi, ist das eine Nachricht! Dann steht das
am nächsten Tag in der Zeitung. Wenn er etwas Politisches sagt, der Promi,
dann ist das eine Schlagzeile. Und wenn er gar etwas sagt mit "Hitler" oder
"Kinderschänder" oder "Bundeshymne", dann hat er gute Chancen auf einen
Aufmacher. Ich kann 100.000mal sagen "Hitler-Kinderschänder-Bundeshymne" --
kein Mensch wird das berichtenswert finden.
Also so blöd, wie die meisten, die da zitiert werden, bin ich wohl auch.
Warum steht das nie in einem der großen Blätter?
Andererseits: Ich möchte gar nicht prominent sein! Will ich, daß jeder Schas
von mir in der Zeitung steht? Will ich, wenn ich unbedachterweise eines
dieser Trigger-Wörter verwende, deswegen gleich eine Schlagzeile oder gar
einen Aufmacher haben? Denn eines ist schon klar: Sagt einer dieser Promis
etwas Gescheites, Überlegtes, Differenziertes, ja, damit das in die Zeitung
kommt, muß es schon sehr gut sein und sollte zumindest irgendwen beleidigen
oder wenigstens angreifen. Sonst steht es nicht einmal klein auf Seite 37.
Von Schlagzeilen braucht der Promi da gar nicht träumen.
Nein, mit etwas Gescheitem kommt man nicht in die Zeitung, es sei denn, es
ist höchst moralisch. Und auch dann sollte man schon der Kardinal, besser
noch gleich der Papst, oder der Bundespräsident sein. Vom Bundespräsidenten
wird auch die platteste Moralpredigt veröffentlicht. Aber: Will man der
Bundespräsident sein?
Nein, vielleicht ist es doch besser, nicht-prominent zu bleiben...
*Mario Czerny*
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