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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 6. Mai 2015; 17:03
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Verwortet:

> "Wirtschaftswissenschaften"

Was wir auf der Universität studieren können, ist angeblich Wissenschaft:
Also Medizin, Germanistik, Astronomie oder Biologie, das halte ich ja grade
noch für wirkliche Wissenschaften -- wobei bei genauerem Überlegen die
Medizin nicht alle Anforderungen erfüllt, z.T. weil der Mensch sich für
Versuchsanordnungen nicht eignet, z.T. weil sie viele spekulative Bereiche
hat. Bei der Germanistik wiederum ist die Literatur zum Teil dermaßen vom
Zeitgeschmack abhängig, dass auch da nicht mehr viel übrigbleibt, was den
Kriterien für eine Wissenschaft genügen würde.

Von der Theologie brauchen wir nicht zu reden, denn das ist sowieso keine
Wissen- sondern eine Glaubenschaft.

Was mir aber noch weniger als eine Wissenschaft erscheint, ist die
sogenannte "Wirtschaftswissenschaft". Je mehr ich darüber erfahre, umso mehr
verfestigt sich der Eindruck, dass sie der Theologie nicht unähnlich ist: Da
werden Berechnungen durchgeführt, als wären Staaten und Länder
abgeschlossene Systeme, da kriegt einer den "Nobelpreis" für eine Theorie,
die entweder unnötig ist oder nur einen winzigen Teil der Menschen betrifft,
oder die der Theorie des "Nobelpreis"-Gewinners ein paar Jahre zuvor
diametral entgegen gesetzt ist. Weder sind Experimente unter
Laborbedingungen möglich, noch sind die Theorien für alle Länder gültig. Und
was ist eine Theorie wert, die nur in 2 oder 5 Ländern gilt und im Rest der
Welt nicht?

Ich weiss nicht, ob und wann diese "Wissenschaft" wirklich eine wird -- und
ob das überhaupt möglich ist. Bis dahin sollten wir das Studienfach
vielleicht Wirtschaftstheologie nennen. Im Kapitalismus ist sowieso das Geld
gottgleich.
*Ilse Grusch*

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