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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 1. April 2015; 09:55
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Wiener Wahlen / Rotgrüne Wickel:
> perspektivenlosigkeit kann im desaster enden
von *bernhard jenny*
manchmal sind politische entscheidungen gleichzeitig ein offenbarungseid.
wenn vassilakou und ellensohn nach dem "überlaufen" von senol akkiliç
erklären, dass zwar das "vertrauen in den koalitionspartner weg sei", aber
dennoch in der rotgrünen koalition nicht gerüttelt werden soll, dann erzählt
das sehr viel über die systemische ratlosigkeit einer partei, die schneller
alt geworden ist, als das manche wahr haben wollen.
wenn dann auch noch das ziel erklärt wird, auch nach der wahl im herbst
unbedingt an eben dieser rotgrünen koalition festzuhalten, wird allen
politisch interessierten, aber insbesondere den mitbewerber_innen klar
vorgeführt: für die grünen gibt es nur eine option, alternativlos quasi. da
wird zwar mit den regeln der demokratie getrixt und verbogen, aber dennoch
soll das alles nicht so schlimm sein? wie soll eine koalition den
wähler_innen schmackhaft gemacht werden, wenn andererseits das gegenseitige
vertrauen weg ist?
selbst wenn in österreich noch selten die phantasievollen, sondern eher die
faderen optionen mehrheitsfähig sind, wäre es wohl genauer zu überlegen
gewesen, ob die unausweichliche rotgrüne option wirklich die einzig denkbare
form einer selbstbewussten und ursprünglich im aufschwung befindlichen
bewegung sein muss. wie wäre ein mutiges "mit uns so nicht" gewesen?
zur bewältigung von akuten krisen wäre beratung und kurztherapie angesagt
gewesen. innerlich verletzt so zu tun, als wäre nichts gewesen, geht nicht
nur in städten schief, wo sigmund freud gewirkt hat.
das dramatische dabei: es steht viel mehr auf dem spiel, als die frage nach
rotgrün, oder der roten bzw. grünen befindlichkeit.
einer partnerin / einem partner betrug und sonstige grauslichkeiten
vorzuwerfen, aber gleichzeitig zum einzig denkbaren gespons zu erklären,
klingt fatal nach koabhängigkeit. solche systeme machen krank.
perspektivenlosigkeit kann im desaster enden.
(Blog: http://bernhardjenny.wordpress.com)
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