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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 1. April 2015; 10:08
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> WSF-Notizen

*Hermann Dworczak* berichtet vom Weltsozialforum aus Tunis

Am 24.3. wurde in Tunis das Weltsozialforum (WSF) mit einer
Grossdemonstration eröffnet. Die Demo beginnt im Stadtzentrum und führt zum
Bardo Museum, dem Ort des Terroranschlags vor kurzer Zeit.

Die OrganisatorInnen des WSF setzen damit ein bewusstes politisches Zeichen,
sich durch den Terror der Dschihadisten nicht in die Knie zwingen zu lassen:
ursprünglich war ein anderer Ort für die Abschlusskundgebung vorgesehen.

Am 25.März setzte der inhaltliche Arbeitsprozess des WSF ein. Auf dem
riesigen Campus der El Manar Universität fanden in deren Räumen und in
zahlreichen Zelten den ganzen Tag über hunderte Konferenzen, Seminare und
Arbeitskreise statt.

Das Austrian Social Forum (ASF) organisierte auf dem WSF gemeinsam mit
anderen Organisationen 3 Veranstaltungen: zu Griechenland, Ukraine und
Syrien. (siehe Artikel nebenan)

Eine der interessantesten Veranstaltungen war zweifelsohne diejenige mit dem
Titel "Griechenland am Kreuzungspunkt: was steht für die sozialen Bewegungen
auf der Tagesordnung?"

Eric Toussaint gab einen prägnanten Ueberblick über die aktuelle politische
Lage, die Erpressungspolitik der EU und insbesonders die
Schuldenproblematik: er führte aus, dass 80 Prozent der Schulden des Landes
unter der Herrschaft der Troika entstanden sind und dass die neue Regierung
als erstes europäisches Land eine Kommission einsetzte, die die Schulden
überprüft (er selbst gehört auch dieser Kommission an). Einen ersten
Zwischenbericht der Kommission wird es im Juni geben und bei dessen
Präsentation in Athen werden Persönlichkeiten wie Chomsky anwesend sein.

GenossInnen von solidarity4all aus Griechenland ergänzten die Ausführungen
von Eric Toussaint und verwiesen auf den enormen Stellenwert der
internationalen Solidarität bzw. auf den Druck der sozialen Bewegungen im
Land selbst hinsichtlich der Richtung, in die sich Syriza bewegt.

Am 28.3. wurde das WSF mit einer bunten Demonstration beendet, in deren
Mittelpunkt Palästina stand. Auf zahlreichen Transparenten und in
Sprechchören hiess es immer wieder: "Befreiung und Rückkehr".

Vor der Demo fand eine Serie von Verschränkungs-Versammlungen statt, um die
Ergebnisse der zahlreichen Seminare und Konferenzen inhaltlich und
aktionsmässig zu bündeln. Ich ging in die Versammlung mit dem Titel "Der
griechische Wind: Jetzt ist die Zeit gekommen, um mit der Schuldenfalle und
der Austerität Schluss zu machen!". Wichtigstes Ergebnis: ein
Operationskalender für GEMEINSAME Solidaritätsaktivitäten in nächster Zeit.
Dabei geht es u.a. um das -europaweite- Einbringen des Griechenland-Themas
am 1.Mai; eine Griechenland-Aktionswoche im Juni plus internationalem
"Festival" in Athen; Vorbereitung eines grossen sozialen und politischen
events in Griechenland im Herbst.

Am 29. und 30.3. traf sich abschließend das "Internationale Komitee" des
Weltsozialforum, um das WSF in Tunis zu bilanzieren, die nächsten
Aktivitäten zu definieren und über den Ort des nächsten WSF zu beraten.
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