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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 11. Februar 2015; 12:18
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Landwirtschaft/Initiativen:
Plattform "Wir haben es satt!" fordert: Kehrtwende der österreichischen Agrarpolitik
Bei einer Aktion am 26.Jänner anlässlich des Agrarpolitiktags der 
Wintertagung des Ökosozialen Forums forderten die VertreterInnen der 
Plattform "Wir haben es satt!" eine "längst fällige Kehrtwende der 
österreichischen Agrarpolitik". Der Agrarpolitiktag behandelt heuer die 
Themen "Bioökonomie" und "Märkte im Wandel". Angesichts der 
Überschussproduktion in wichtigen Sektoren der österreichischen 
Landwirtschaft (z.B. Milch) und daraus resultierenden Absatzproblemen bzw. 
Preiswettkämpfen propagieren die agrarpolitischen EntscheidungsträgerInnen 
verstärkt den Anbau von nachwachsenden Rohstoffen sowie den Export auf 
zunehmend außereuropäische Märkte.
VertreterInnen der Plattform beklagen unter anderem die politisch 
beschlossene Liberalisierung des Milchmarktes und die strukturelle 
Ausrichtung auf ständiges Wachstum. Dies führt zu einer Verschärfung des 
Strukturwandels und zu einer Intensivierung der Milchviehhaltung. Damit 
verbunden ist Überproduktion mit all ihren verheerenden Auswirkungen: "Bei 
uns müssen die MilchbäuerInnen ihre Höfe zusperren, während Milchpulver zu 
Dumpingpreisen nach Afrika exportiert wird. Das passiert auf Kosten der 
dortigen Landwirtschaft, die der übermächtigen Konkurrenz aus Europa 
schutzlos ausgeliefert ist. Unsere Agrarpolitik ist aufgefordert, dem mit 
entschiedenen Maßnahmen entgegenzutreten, anstatt mit Export nach Afrika 
Armut und Hunger neu zu organisieren!"
Auch die Bioökonomie stellt keinen Ausweg aus dem Dilemma der sinkenden 
bäuerlichen Einkommen und des Verdrängungswettbewerbs dar. "Eine wesentliche 
Grundlage einer biomassebasierten Landwirtschaft ist die Kontrolle über 
immer knapper werdende Landflächen. Diese Scheinlösungen verschärfen Land- 
und Ressourcen-Grabbing. Wirkliche Antworten auf die soziale und ökologische 
Krise erfordern einen grundlegenden Wandel weg von der Agroindustrie und 
deren Profitinteressen hin zu Ernährungssouveränität", so die VertreterInnen 
der Plattform weiter.
Agrotreibstoffe: Weiter in die Sackgasse
Auch der neuerliche Vorstoß in Richtung verstärkter Produktion von 
Agrotreibstoffen wird von der Plattform kritisiert. "Agrotreibstoffe, die 
aus Lebens- und Futtermitteln hergestellt werden, erzielen vielfach nicht 
den erhofften Klimanutzen, vor allem aufgrund indirekter 
Landnutzungsänderungen. Sie fördern weltweit die Konkurrenz um Ressourcen 
ebenso wie Vertreibungen von Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern 
und zunehmenden Hunger und Mangelernährung."
(Aussendung der Plattform/bearb.)
TrägerInnen der Plattform sind AgrarAttac, FIAN Österreich, GLOBAL 2000, 
Greenpeace, Grüne Bäuerinnen und Bauern, IG-Milch, ÖBV-Via Campesina 
Austria, SOL, Südwind und Welthaus Diözese Graz-Seckau. Nähere Informationen 
unter:
https://wirhabenessattaustria.wordpress.com/
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