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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 14. Jänner 2015; 15:51
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Ganz rechts:
> "Terror-Mekka" Wien und der Dschihadist von Großenzersdorf
Es ist eine blöde Geschichte -- aber bekanntermaßen kann keine Geschichte zu
blöd für die FPÖ sein. Ein seit 30 Jahren in Österreich lebender gebürtige
Araber hatte sich in Großenzersdorf letztes Jahr ein Haus gekauft.
Unmittelbar vor seinem Fenster war ein vier Meter hohes Christuskreuz
aufgestellt, das der neue Besitzer entfernen ließ. Nur leider oblag er da
einem Rechtsirrtum, das Ding stand auf öffentlichem Grund und war im Besitz
der Kirche. Der Bürgermeister machte aber kein Drama daraus und der
zuständige Pfarrer war damit einverstanden, das Kreuz woanders
wiederaufstellen zu lassen. Der Hausbesitzer sagte zu, die Kosten für die
Wiederaufstellung zu übernehmen.
Doch die FPÖ -- die in Großenzersdorf fast nicht vorhanden ist (2 Mandate
von 33 bei der letzten Gemeinderatswahl) -- sah ihre Chance und machte aus
dem nach eigenen Angaben nicht praktizierenden Moslem einen Islamisten und
mobilisierte zum Kulturkampf. Die "Krone" machte auch ein bisserl Stimmung
und die "Identitären" fanden es lustig, vor dem Haus ein provisorisches
Holzkreuz einzuschlagen. Zitat aus dem dazugehörigen Flugblatt der Idis:
"Der Täter mag vielleicht kein ISIS-Sympathisant sein und ein Kreuz
umzuschneiden ist sicher nicht dasselbe wie einen Menschen zu köpfen. Aber
wir sehen darin ein klares Symptom: Wir werden im eigenen Land überfremdet,
islamisiert und zur Minderheit gemacht. [...] Sogar in unserem eigenen Land
müssen wir jetzt miterleben wie fremde Intoleranz unsere Traditionen
attackiert. Wien ist zum 'Terror-Mekka' geworden."
Zu einer Kundgebung mußte (wegen der in der Stadtgemeinde nicht vorhandenen
FPÖ-Masse) die Wiener Partei ausrücken -- inclusive Prominenz wie Martin
Graf und Johann Gudenus. Am 10.Jänner zeigte man also -- im Windschatten der
Pariser Tragödie -- am Hauptplatz von Großenzersdorf Empörung.
Allerdings gab es auch eine Gegenkundgebung von rund hundert Leuten nebenan
im Stadtpark -- unter dem Motto "Wir wollen im Stadtpark zeigen, dass
österreichische Kultur mehr ist", unter anderem eben auch
Gesprächsbereitschaft bei Konflikten. Einen Audiobericht von dieser
Gegenkundgebung gibt es unter: http://cba.fro.at/277603
(akin)
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