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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 17. Dezember 2014; 03:01
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Soziales/Glosse:
> Vom eAMS zum Skill Matching
Können Computer sinnvolle Arbeit herbeizaubern? Eher nicht, meinen die
*Aktiven Arbeitslosen*.
Voll auf technokratische Scheinlösungen scheint das AMS mit der gerade
präsentierten Online-Strategie zu setzen: Statt für eine gerechtere
Aufteilung der bezahlten Erwerbsarbeit und der Schaffung sinnvoller Arbeit
zu sorgen (so wie z.B. in den 80er Jahren mit Alfred Dallingers Aktion
8000), versucht das AMS lediglich die steigende Zahl der Erwerbsarbeitslosen
durch noch mehr EDV-Einsatz zu verwalten.
So gut das "Skill Matching" klingen mag, so wird dieses aufwändige
Unterfangen vermutlich scheitern. Für eine seriöse Umsetzung ist nämlich
nicht weniger sondern mehr und besser geschultes Personal notwendig, um das
EDV-System überhaupt mit halbwegs sinnvollen Daten zu füttern. Zu befürchten
ist daher, dass der Datenschutz, der schon bislang vom AMS kaum beachtet
wurde, noch weniger eingehalten wird. Jene Menschen, die Opfer des
Wirtschaftssystems sind und denen das Menschenrecht auf frei gewählte, volle
und produktive Arbeit vorenthalten wird, werden noch mehr von ihrer
Privatsphäre preis geben müssen und acht geben müssen, dass irre führende
Daten nicht durch das vollautomatisierte AMS schwirren.
Bezeichnend ist auch, dass dieser teure, technokratische Wahnsinn
rücksichtslos über die betroffenen Menschen hinweg durchgezogen wird.
Während in einem Betrieb der Betriebsrat umfangreiche Mitsprache- und
Kontrollrechte bei Einführung von Personalinformationssystemen hat, haben
Arbeit suchende ArbeitnehmerInnen nach wie vor keine Vertretung im AMS und
gibt es nach wie vor keine wirksame Kontrolle. Schon jetzt wird tagtäglich
beim AMS tausendfach das Recht der Arbeit suchenden Menschen verletzt, ohne
dass AK und ÖGB dagegen etwas tun würden. Eine eigene wirksame Vertretung
der Arbeit suchenden Menschen wird daher umso dringlicher.
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