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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 5. November 2014; 17:06
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Wien:
> Zivilcourage zahlt sich (nicht) aus
Über Folgen und vor allem Nicht-Folgen eines rassistischen Übergriffs
berichtet der Blog *Schmetterlingsammlung*.
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Am 1. Februar 2013 gab es den Ball der Burschenschaften in Wien und große
Demonstrationen dagegen. A. war mit einer Gruppe von Freund*innen ebenfalls
dabei. Sie machten sich gegen Mitternacht auf den Heimweg. Auf der Höhe des
Parlaments lief ein Mann mit dunkler Hautfarbe, verfolgt von einer Gruppe
schwarzgekleideter Männer die Straße entlang. Auf der Stadiongasse hatten
sie ihn eingeholt, warfen ihn zu Boden und traten auf ihn ein. A. und eine
zweite Person näherten sich den vermeintlichen Nazis mit erhobenen Händen
und schrien "Aufhören". Die Gruppe schwarzgekleideter Männer hatte
mittlerweile Schlagstöcke ausgepackt. In der ersten Konfusion konnte der
Mann, der zu Boden geworfen wurde, flüchten. Die Gruppe stürzte sich nun auf
A. und die zweite Person. A. wurde zu Boden geworfen und mit Schlägen
traktiert. Die inzwischen angekommene Polizei hatte keine Eile, die
Angreifer von A. und der zweiten Person zu entfernen. Das Ergebnis: A. hatte
eine stark blutende Kopfwunde und musste genauso wie die zweite Person ins
Spital gebracht werden. Die Polizei weigerte sich die Rettung zu rufen.
Inzwischen hat sich herausgestellt wer die Angreifer sind: Securities des
Volksgartens, der Firma "Ante Portas". Ein Security hatte zuvor noch "Scheiß
Zecken, mischts euch nicht ein" geschrien. A. wird ins Krankenhaus gebracht
und seine Kopfwunde wird genäht. Einige Tage später stellt sich heraus, dass
A. auch einen Nasenbeinbruch erlitten hat. Er muss drei Tage ins Krankenhaus
und wird unter Vollnarkose operiert.
Securities mauern
Hätten die Angreifer nun eine Strafe bekommen, wäre der Vorfall eine
spektakuläre Geschichte, aber nichts weiter. Doch so ist es nicht. Die
schlampige Arbeit der Polizei hatte zur Folge, dass offenbar nicht die Daten
von allen Angreifern aufgenommen wurden und sie nicht klar die Personen
identifiziert haben, die für die Verletzungen von A. verantwortlich sind.
Und das obwohl die Polizei daneben stand, als die Person noch auf A. drauf
saß. Ante Portas gibt sich als liebes, nettes Security-Unternehmen mit
sozialarbeiterischen Touch. Man will anders sein als all die anderen
Unternehmen mit schlechtem Ruf und rassistischer Tür-Policy. Tja. Das
Unternehmen hat bis jetzt weder eine Entschuldigung geäußert noch
irgendetwas getan, um diesen Vorfall aufzuarbeiten. Wussten sie nichts
davon? Die beschuldigten Securities hingegen mauern, wie wir es sonst nur
von der Polizei kennen. Die Folge: Das Verfahren wird trotz der Aussagen
eines einzelnen sehr bemühten Polizisten (muss ja auch mal gesagt werden!)
abgebrochen. Über bleibt A., der die Kosten für Medizin und
Krankenhausaufethalt alleine tragen muss, keine Entschädigung bekommt und
mit den Folgen eines gewalttätigen Übergriffs leben muss. Die Täter bleiben
völlig unbelangt. Sie sind offenbar nach wie vor im Dienst von Ante Portas.
Für seine Zivilcourage wurde A. also auch noch bestraft.
(gek.)
Quelle:
http://schmetterlingssammlung.net/2014/10/21/zivilcourage-zahlt-sich-nicht-aus/
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