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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 1. Oktober 2014; 14:50
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Wien/Demos:

> Anti-Krauss-Demo: Wechselseitige Diskrimierungsvorwürfe

Es bleibt dabei: Keine Antifa-Demo ohne Israel-Palästina-Debatte! Neulich
war es wieder einmal soweit. Unter dem Titel "Antisemitischer Eklat bei
Demo, die eigentlich ein Marsch gegen Diskriminierung werden sollte"
berichtet nochrichten.net:

"270 Personen beteiligten sich am Donnerstag , dem 18. September, an einer
Demonstration gegen Rassismus an Schulen und gegen Maximilian Krauss als
Stadtschulrats-Vizepräsidenten. ... Mittlerweile wurde vom für die Ernennung
zuständigen Bürgermeister Häupl klargestellt, dass er Krauss sicher nicht
ernennen werde. Die Demo sollte aber trotzdem stattfinden. Sie richtete sich
nicht nur gegen Krauss, sondern allgemein gegen sogenannte
Ausländer_innenklassen, und gegen Diskriminierung. Unterstützt wurde der
Demoaufruf von zahlreichen Organisationen, darunter auch die muslimische
Jugend Österreich und die jüdische Jugendorganisation Hashomer Hatzair. Eine
weitere aufrufende Organisation war die Gruppe 'Red Revolution'. Den
Aktivist_innen eben jener 'Red Revolution' war die Beteiligung einer
jüdischen Organisation allerdings ein Dorn im Auge. Und so widmeten sie die
Demo einfach um. Während der gesamten Demonstration riefen Aktivist_innen
von Red Revolution und ihrer Partnerorganisation RKOB Parolen gegen Israel.
Und als ein Vertreter von Hashomer Hatzair begann, eine Rede zu halten,
versuchten sie, diese zu stören."

Soweit die Darstellung von nochrichten.net. Bei Red Revolution sieht man das
naturgemäß anders und die eigene Aktivität als explizit antirassistisch
intendiert:

"An dieser Demonstration nahmen jedoch nicht nur SchülerInnen und linke
Organisationen teil. Die zionistische Organisation Hashomer Hatzair wurde
zum Teil des Bündnisses von Linkswende und AKS. RED*REVOLUTION hat vor Ort
klar gemacht, das es nicht in Frage kommt, mit Israel-FreundInnen gemeinsam
zu demonstrieren! Das Verhalten des Staates Israel selbst ist durch und
durch rassistisch und diskriminierend gegenüber der arabischen Bevölkerung!
Deshalb werden wir Aktivistinnen und Aktivisten von RED*REVOLUTION nicht
still daneben stehen und zuschauen, wenn Zionisten in ein
'anti-rassistisches' Bündnis geholt werden und sogar Reden halten dürfen!
Wenn wir 'Hoch die internationale Solidarität' rufen, dann stehen wir auch
auf der Straße dafür ein, im Gegensatz zu Organisationen wie Linkswende,
SLP, Revolution und die Mehrheit der anderen Organisationen. Deshalb rufen
wir laut: 'Viva, Viva, Viva Palästina!' während eine zionistische
Vereinigung eine Rede gegen Rassismus halten möchte. Wir rufen ebenso
'Kindermörder Israel', da der Apartheitsstaat Israel allein während des
letzten Gaza-Krieges etwa 600 Kinder ermordet hat!" (2)

Soweit die bekannten Positionen. Angemerkt sei jedoch, daß es sich bei
Hashomer Hatzair (deutsch: "Junger Wächter") tatsächlich um eine
traditionelle linke zionistische Organsisation handelt, die aus einer
jüdischen Pfadfinderbewegung entstanden ist und der Kibbuzim-Bewegung sowie
der Sozialdemokratie nahesteht. Man kann sie also als sozialistisch,
laizistisch und nationalistisch verstehen.

Es ist eben doch alles sehr kompliziert.
(akin)


(1) http://nochrichten.net/?p=1747
(2) http://www.redrevolution.at/inland/bericht-von-der-anti-krauss-demonstration



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