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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 1. Oktober 2014; 14:52
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Wien/Demos/Glosse:

> Zur Debatte um "Rasen am Ring"

*Axel Grunt*, Obmann der Plattform "Zukunft statt Autobahn" und
Mitorganisator von "Rasen am Ring" ärgert sich über die Berichterstattung.
*

Mobilität bewegt. Das ist gut so. Wenn aber eine Veranstaltung wie "Rasen am
Ring" dazu führt, über Einschränkungen des Demonstrationsrechts
nachzudenken, dann wird es heikel. Anscheinend gibt es zwei Tage nach Ende
der Internationalen Mobilitätswoche kein anderes Thema als den Wiener
Beitrag dazu. "Rasen am Ring" erntet ein Echo, das die Ausmaße der
Veranstaltung bei Weitem übertrifft.

Bleiben wir doch wenigstens minimal sachlich: Die Welt ist auch am 22.
September 2014 nicht untergegangen, auch wenn sich manch hämisches
Online-Posting ("Ätsch, es hat's den linken Chaoten verregnet") und die
Aussendungen von FPÖ und ÖVP entsprechend lesen.

Was ist denn tatsächlich in der Wiener Innenstadt geschehen?

Am Internationalen Autofreien Tag war eine Straße in Wien für den
Autoverkehr über mehrere Stunden und eineinhalb Kilometer gesperrt.
Überraschend? Bestimmt nicht - schließlich findet Rasen am Ring heuer
bereits zum 8. Mal statt. Einschränkung der Bewegungsfreiheit? Kaum,
zwischen Oper und Universität sind 73 Prozent des Verkehrs problemlos und
sogar besser als an anderen Tagen abgelaufen.

Vielleicht kratzt es ja am Selbstbild vieler AutofahrerInnen. Aber nur mehr
27 Prozent der täglichen Wege werden in Wien mit dem PKW zurückgelegt
(2012). Der enorme Großteil von 73 Prozent verteilt sich auf Öffentlichen
Verkehr, Fahrrad oder die eigenen Beine. Und alle Menschen - sogar die
größten AutofetischistInnen - profitieren von einer Stadt, die weniger auf
den PKW-Verkehr ausgerichtet ist.

Trotz Schlechtwetters sind ein paar Tausend Menschen gekommen, vom Kind zum
Pensionisten, von der Arbeiterin zum Studenten. Das zeigt, dass "Rasen am
Ring" längst eine etablierte und beliebte Veranstaltung ist.

Und dass Großveranstaltungen nicht immer für alle lustig sind, ist auch
keine Frage. "La Donna - Großer Besucheransturm führt zu langen
Verzögerungen" ist ebenso Normalität wie ",Marsch für Jesus' und ,Tag des
Sports' legen am Samstag die Wiener City lahm". Würde irgendjemand bei FPÖ
und ÖVP ernsthaft eine dieser Veranstaltungen absagen oder verlegen wollen?
Die entsprechenden Aussendungen der Wiener Opposition müsste ich übersehen
haben.

Ich freue mich auf nächstes Jahr. Da feiern wir den Autofreien Tag im
Zeichen des 150. Jahrestags der Eröffnung der Ringstraße. Da bringen wir den
Ring wieder ein Stück näher an seine eigentliche Bestimmung: als Ort der
Begegnung und als Aushängeschild einer wunderschönen Stadt! (24.9.2014)



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