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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 4. Juni 2014; 03:44
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International:

> Abschied vom Subcomandante Marcos

Hat es legendären mexikanischen Rebellenführer überhaupt je gegeben?
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In Mexiko hat der Rebellenführer Subcomandante Marcos im Rahmen einer
politischen Veranstaltung seinen Rückzug bekannt gegeben. Der bekannteste
Vertreter der Zapatistischen Armee zur Nationalen Befreiung (EZLN) nutzte
für diese Ankündigung eine Gedenkfeier für den ermordeten Basisaktivisten
José Luis Solís López alias "Galeano". An der Veranstaltung nahmen mehr als
2.500 BasisaktivistInnen der zapatistischen Bewegung sowie zahlreiche
MedienvertreterInnen teil. Vor den Gästen verlas der stets maskiert
auftretende Guerillero einen fünfteiligen Abschiedsbrief, in dem er bekannt
gab, dass es "Marcos" ab sofort nicht mehr geben wird. "Es war eine
kollektive Entscheidung", sagte er. Marcos sei nie eine reale Person
gewesen, sondern vielmehr eine Kunstfigur, hinter der sich mehrere Personen
verborgen hätten.

Marcos war unmittelbar nach dem Aufstand der EZLN 1994 international bekannt
geworden. Die wahre Identität des Rebellenführers konnte nie geklärt werden.
Mutmaßungen des mexikanischen Geheimdienstes, nach denen sich ein Philosoph
und Maoist von der Universität UNAM hinter der Maske verbirgt, konnten nie
bestätigt werden.

Wahl zwischen Leben und Tod

Die Rebellion der EZLN fand Anfang 1994 in dem südmexikanischen Bundesstaat
Chiapas statt, einer der ärmsten Regionen Mexikos. In seiner Nachricht
führte Marcos aus, dass die Zapatisten 1994 etwas gegen diese prekäre
Situation hatten unternehmen müssen. "Wir standen nicht vor dem Dilemma
zwischen Handeln oder Kämpfen, sondern vor der Wahl zwischen Leben und Tod",
erinnerte Marcos.

KritikerInnen hätten damals prognostiziert, "dass wir keine Guerilleros und
keine Soldaten ausbilden und dass wir unsere veraltete Militärausrüstung
nicht ersetzen", sagte Marcos. Man habe sich jedoch dafür entschieden, in
die soziale Infrastruktur zu investieren, statt in militärische Ausrüstung.

Als Grund für seinen Rückzug nannte der Guerilla-Kommandant die interne
Entwicklung der EZLN und das Aufkommen einer neuen Generation von
ZapatistInnen: "Die Kinder von gestern kämpfen heute und leiten den
Widerstand. Heute hat die EZLN eine rein indigene Führung." Diese Struktur
sei für manche PolitikerInnen, PolitologInnen und KritikerInnen der EZLN
offenbar schwer zu verstehen, fügte er an.

Das Unverständnis in Bezug auf die EZLN hänge auch mit dem medialen Umgang
zusammen, so Marcos in seiner Erklärung. Als die Guerilla-Organisation am
ersten Januar 1994 an die Öffentlichkeit trat, richteten die Medien ihre
Aufmerksamkeit sofort auf den einzigen Mestizen: Subkommandant Marcos. Sie
bezeichneten ihn umgehend als Sprecher und Führer der bewaffneten Gruppe. In
den folgenden Jahren habe man sich auf dieses Spiel der Medien eingelassen.
"Marcos hatte mal blaue Augen, mal waren sie grün, braun, hellbraun oder
schwarz - je nachdem, wer das Interview durchführte und das Foto machte."
Dies habe zugleich die Ignoranz und Arroganz der kommerziellen Medien und
der PolitikerInnen belegt, welche die Indigenen nie als HauptakteurInnen der
Bewegung akzeptiert hätten. "Sie haben den Kampf der Zapatisten nicht
verstanden", so Marcos. Die Figur des stets vermummten Subcomandante sei
dafür geschaffen worden, die mediale Aufmerksamkeit auf die Bewegung zu
lenken. Nach 20 Jahren sei die Figur nun nicht mehr nötig. "Denn nun hat
eine neue Phase des zapatistischen Kampfes begonnen".

"Neue Phase des Kampfes"

Schließlich verlas Marcos eine lange Liste von Verschwundenen, Ermordeten
und politischen Gefangenen, um am Ende das Verschwinden der Figur des
Subcomandante Marcos zu verkünden. Sie würde durch den neuen Subcomandante
Insurgente Galeano ersetzt. "Damit Galeano weiter lebt, ist es nötig, dass
Marcos stirbt. Damit schlagen wird dem Tod ein Schnippchen, denn er wird nur
einen Namen mitnehmen".
(Leticia Hillenbrand, 29.5./amerika21.de/poonal)

Quelle: http://www.npla.de/de/poonal/4723




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