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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 9. April 2014; 18:50
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 Vorbemerkung akin: Offizielle Stellungnahmen zur geplanten massiven 
Subventionskürzung des Amerlinghauses --- wie nachstehend 
beschrieben -- gab es bis zum Redaktionsschluß der Druckausgabe keine. 
Gerüchteweise war aus Kreisen der Grünen zu hören, daß es sich bei dem 
jetzt vorgesehenen Subventionsbeschluß lediglich um eine 
Halbjahressubvention handeln könnte. Mittlerweile wurde das vom Büro 
Vassilakou offiziell bestätigt (Siehe Antwort-Brief in diesem 
akin-pd). Allerdings wäre das erstens trotzdem eine Kürzung und 
zweitens bei der ohnehin vorhandenen jährlichen Subventionsverzögerung 
auch belastender. Außerdem kann natürlich bei halbjährlicher 
Subventionsvergabe noch viel leichter Wohlverhalten durch das Rathaus 
eingefordert werden.
Termin: Do, 10.4., 18h, Amerlinghaus-Krisentreffen
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> Amerlinghaus schon wieder bedroht?
Stellungnahme des *Kulturzentrums Spittelberg*:
Im Lauf dieser Woche erhielten wir nach langer Hinhaltetaktik von 
Seiten der Gemeinde neue Informationen bezüglich der Förderung für das 
Zentrum für das Jahr 2014, die nur den Schluss zulassen, dass das 
Kulturzentrum im Amerlinghaus endgültig zerschlagen werden soll.
Das werden wir so nicht zulassen! Wir ersuchen euch nun, als ersten 
Schritt das unten angeführte Protestmail an die zuständigen Stellen zu 
schicken und möglichst breit weiterzusenden! Daneben ersuchen wir euch 
um eure Kreativität: sprecht Politiker_innen an, sendet 
Leser_innenbriefe, diskutiert, seid lästig! Infos breit 
weiterverleiten gut und erwünscht.
Um über Handlungsstrategien und Aktionen gegen eine Zerschlagung zu 
diskutieren laden wir euch zu einem Hausplenum ein, und zwar am: Do 
10. April 18:00 (pünktlich)
Zur Situation:
Bis Mitte März wurden wir in der Annahme bestärkt, dass nach Jahren 
zäher Verhandlungen und fehlender Planungssicherheit 2013 ein Konsens 
mit der Gemeinde Wien erreicht worden war und die Subvention heuer 
zwar extrem spät, aber zumindest im Ausmaß der ausverhandelten 
Grundkosten beschlossen werden würde.
Am 26. März hat nach langem Insistieren von unserer Seite endlich ein 
Gespräch zwischen der Leiterin der für uns zuständigen MA 13, 
Bauer-Sebek, mit unserem Obmann stattgefunden, bei dem sie ihm immer 
noch keine Informationen in Bezug auf die Höhe der Förderung gab, 
allerdings vage ohne nähere Angaben erstmals von einer Kürzung sprach.
Diesen Montag mussten wir dann aus der U-Bahnzeitung "Heute" erfahren, 
dass die Stadt die Subvention von 245.000,- um mehr als die Hälfte auf 
113.000,- kürzen wolle. Und davon sollen noch 60.000,- Euro direkt an 
die GESIBA (zu 99,97 % im Eigentum der Stadt Wien) überwiesen werden 
statt an den Verein.
So unglaublich das auch erscheinen mag, es wurde tatsächlich am 
Mittwoch in der MA13-Ausschusssitzung ein Beschluss dieses Inhalts in 
Bezug auf die Subvention für das Kulturzentrum im Amerlinghaus zur 
Vorlage für den Gemeinderat gestellt.
Das Argument seitens der MA 13 für ihr Vorgehen, nämlich dass die 
Dezember-Miete von 5.000,- € nicht bezahlt wurde, kann nur als 
fadenscheinig bezeichnet werden: Bei der Gesiba wurde bezüglich dieser 
Miete eine Stundung beantragt, die vom Vorstand auch der MA 13 
gegenüber ausführlich begründet wurde. Denn erstens konnte im Vorjahr 
bei der Gesiba eine jährliche Mietreduktion im selben Ausmaß von 
5.000,- erwirkt werden und zweitens wird für das Jahr 2013 auch noch 
ein Betriebskostenguthaben von über 5.000,- fällig.
Darüber hinaus verfügt die Gesiba über einen Reparatur- und 
Instandhaltungstopf für das Amerlinghaus mit rund 200.000,- €, 
zurückgelegt von den Zahlungen des Kulturzentrums.
Wenn der Gemeinderat in der nächsten Sitzung am Dienstag, 29. April 
2014 dann wie vorgesehen die Jahressubvention von 113.000,- € 
beschließt, müssten wir umgehend den Betrieb des Kulturzentrums 
einstellen. Wenn davon 60.000,- direkt an die GEsiba gehen und nur 
53.000,- im Mai ausbezahlt werden, gehen rund 2/3 sofort für die 
Banküberziehungen an die Bank zurück, mit denen von Jänner bis Mai 
Ausgaben für Strom, Gehälter, Krankenkasse, Finanzamt überbrückt 
wurden. Übrig bleiben rund 20.000,- €.
Wie soll sich das nun ausgehen? Während die MA13 direkt und im Voraus 
die Mietforderungen der Gesiba bedienen will, bleiben dem 
Kulturzentrum 53.000,- für Kosten für Betrieb und Personal, wobei die 
vergangenen Monate seit Jänner einberechnet werden müssen. Es liegt 
auf der Hand, dass dies das Aus für das Kulturzentrum in seiner 
jetzigen Form bedeutet, sowohl für die Angestellten als auch für die 
über 60 Gruppen und Einzelpersonen, die im Zentrum aktiv sind.
Daran ändern auch von der MA13 geäußerte vage Andeutungen nichts, dass 
es "bei Wohlverhalten" noch weitere Gelder geben sollte. Wir können 
eine Weiterarbeit aber nicht auf Basis von vagen Andeutungen planen. 
Der Ausschussbeschluss bezieht sich explizit eine Jahres- und nicht 
eine Halbjahressubvention. Entweder bekennt sich die Gemeinde Wien zum 
Kulturzentrum und stellt wieder Planungssicherheit her, oder es ist 
klar, dass die Rot-Grüne Koalition das Kulturzentrum nach 36 Jahren 
abschaffen will.
Indem an die Gesiba gezahlt werden soll, während das Kulturzentrum in 
den Ruin getrieben wird, liegt die Vermutung nahe, dass die Gemeinde 
längst etwas anderes mit dem Haus in exklusiver Lage vorhat.
Das werden wir verhindern.
Wir sind dabei, noch vor der Gemeinderatssitzung die Öffentlichkeit zu 
mobilisieren, um gegen die geplante Zerschlagung des Kulturzentrums im 
Amerlinghaus zu protestieren.
Dazu bitten wir Euch, Mails an Bürgermeister Häupl, Stadtrat Oxonitsch 
und Vizebürgermeisterin Vassilakou zu schicken, wer will, findet unten 
eine Vorlage - übernehmen, ändern ... und bitte auch weiterschicken und 
weitersagen.
Wir begrüßen selbstverständlich auch, wenn ihr zuständige 
Politiker_innen bzw. die MA13 anruft oder Fragen stellt, oder andere 
Formen findet, lästig zu sein.
Am Mittwoch, dem 23. April findet um 18:00 im Odeon ein Abend des 
"BürgerInnendialogs" mit Vizebürgermeisterin Vassilakou zum Thema 
"Wien wohin?" im Kontext mit dem "neuen Wiener Stadtentwicklungsplans 
2025" statt, den wir möglichst zahlreich und aufmerksamkeitsheischend 
besuchen wollen.
Die Gemeinderatssitzung am Dienstag, 29. April 2014 soll ebenfalls 
besucht werden.
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Kontakt: Kulturzentrum Spittelberg im Amerlinghaus, Stiftg. 8, 1070 
Wien, Tel.: 01 523 64 75, amerlinghaus@inode.at, 
http://www.amerlinghaus.at
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Protestbriefvorschlag der Amerlinghaus-Crew:
An:
michael.haeupl@wien.gv.at;
maria.vassilakou@wien.gv.at;
christian.oxonitsch@wien.gv.at
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin,
sehr geehrter Herr Stadtrat!
Ich bin entsetzt von der völlig überraschenden massiven Kürzung der 
Subvention für das Kulturzentrum im Amerlinghaus, die im Gemeinderat 
am 29. 04. beschlossen werden soll. Nach einem grundsätzlichen 
Bekenntnis der Gemeinde zum Zentrum im letzten Jahr und der 
Zusicherung, die Grundkosten zu finanzieren, soll nun eine Kürzung der 
Subvention um mehr als die Hälfte auf 113.000,- Euro vorgenommen 
werden. Davon sollen 60.000,- Euro direkt von der MA13 an die Gesiba 
gezahlt werden.
Dem Kulturzentrum blieben dann rund 4.500,- Euro pro Monat. Damit ist 
es unmöglich, die Infrastruktur und den für den Betrieb des Zentrums 
nötigen, bereits auf ein Minimum reduzierten, Grundstock an 
Mitarbeiter_innen zu erhalten, das Zentrum im Amerlinghaus wird damit 
komplett zerschlagen.
Rund 60 Gruppen und ein weiter Kreis an Nutzer_innen wären von einem 
Wegfall des Kulturzentrums als Kommunikationsraum und Ressource 
betroffen.
Ich möchte hiermit deutlich zum Ausdruck bringen, dass für mich eine 
Zerschlagung des Kulturzentrums im Amerlinghaus nicht in Frage kommt. 
Jeder Versuch, das Projekt Kulturzentrum im Amerlinghaus zu zerstören, 
wird auf meinen Widerstand stoßen.
Ich fordere Sie auf, das Zentrum mit der für das schuldenfreie 
Arbeiten und Planungssicherheit notwendigen Subvention auszustatten, 
mit der auch der für den Weiterbestand des für Wien wichtigen Zentrums 
nötige Grundstock an Mitarbeiter_innen erhalten werden kann.
Ich ersuche Sie, mich über alle Schritte zu informieren, die Sie in 
dieser Angelegenheit setzen.
Mit freundlichen Grüßen und bestem Dank im Voraus für Ihre Antwort
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