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  akin-Pressedienst.
  Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 26. März 2014; 15:58
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  Medien:
  
  > Eine NZZ für Österreich?
  
  Schweizer Medienhaus glaubt an Fussi und Fleischhacker
  
  Es braucht schon etwas Waghalsigkeit, um aus gerechnet einen Mann, der 
  ein Buch mit dem Titel "Die Zeitung - Ein Nachruf" geschrieben hat, 
  mit der Entwicklung einer neuen Zeitung zu beauftragen. Die "Neue 
  Zürcher Zeitung" (NZZ), geplagt von schwindenden Abonnentlnnenzahlen 
  in der Schweiz, will auf dem deutschsprachigen Markt expandieren. 
  Österreich soll dabei eine Art Versuchskaninchen abgeben, bevor die 
  Eroberung Deutschlands unternommen wird. So hat es NZZ-CEO Veit 
  Dengler angekündigt. Der österreichische Diplomatenspross und gelernte 
  Betriebswirt setzt dabei auf Qualitätsjournalismus.
  
  Auf dem Tageszeitungsmarkt wäre tatsächlich noch Platz. "Standard" und 
  "Presse" drucken täglich je um die 120.000 Exemplare. Der "Kurier" mit 
  seinen fast 230.000 Stuck bedient eine LeserInnenschaft, der 
  Boulevardjournalismus zu schmierig und die anspruchsvolleren Zeitungen 
  zu trocken sind. Alis erfolgreiche Neugründungen konnten sich in den 
  letzten Jahren nur Gratisblätter etablieren. Ihnen und dem bezahlten 
  Boulevard will Dengler keine Konkurrenz machen.
  
  "Man kann nicht sein eigentliches Produkt verschenken, wie wir in der 
  Branche das "in der Vergangenheit gemacht haben. journalistische 
  Arbeit ist wertvoll. Es kostet sehr viel, dieses Produkt herzustellen. 
  Wir sind davon überzeugt, dass es einen Markt gibt von Leuten, die für 
  Qualitätsjournalismus bezahlen", so der NZZ-CEO in einem Interview mit 
  dem "Standard". Eine solide Wirtschaftsberichterstattung, ein 
  Feuilleton, das diesen Namen verdient, und qualifizierte Kommentare 
  sind in der derzeit verfügbaren Presse tatsächlich rar. Wir sind davon 
  überzeugt, dass es in Österreich genügend Kundinnen und Kunden gibt, 
  die das Angebot eines liberalen Qualitäts-Journalismus a la NZZ zu 
  schätzen wissen", gab sich auch NZZ-Chefredakteur Markus Spillmann in 
  einem Communique überzeugt. Die geplante grenzüberschreitende 
  Expansion liegt in seiner Verantwortung.
  
  Ob das neue Produkt nur digital verfügbar sein oder auch gedruckt 
  wird, ist noch nicht entschieden. Genauso wenig ist ausgemacht, ob die 
  Österreich-NZZ im Wochenrhythmus oder doch täglich erscheinen soll. 
  Konkrete Vorschläge erwartet sich Dengler von Michael Fleischhacker 
  und der Agentur Mindworker. Fleischhacker wurde vor zwei Jahren als 
  Chefredakteur der "Presse" gefeuert, seither hat er sich als Kolumnist 
  verdingt und jüngst eben den erwähnten Nachruf auf die Zeitung 
  verfaßt. Die Agentur Mindworker wird von Rudolf Fussi geleitet. Er ist 
  ein bunter Hund der österreichischen Politik, vor zwölf Jahren 
  initiierte er ein Volksbegehren gegen den Ankauf von Abfangjägern, 
  versuchte dann vergeblich, die SPÖ zu modernisieren, scheiterte 
  grandios mit seiner Partei "Die Demokraten" und tauchte zuletzt als 
  Berater bei Frank Stronach auf. Die Agentur Mindworker ist auf PR, 
  Social Media sowie personalisierte und politische Kommunikation 
  spezialisiert.
  
  Das Einzige, was Michael Fleischhacker ausschliessen kann, ist ein 
  "Printprodukt ohne digitale Komponente". Journalistlnnen, die sich ihm 
  bereits als Mitarbeiterlnnen angeboten haben, mußte er vertrösten. Das 
  Team werde er rekrutieren, wenn das Konzept stehe. Fleischhacker und 
  Fussi können sich die Zeit nehmen, die sie brauchen. Man darf gespannt 
  sein, mit welchem Konzept sie antreten werden.
  (Ralf Leonhard in der WoZ 12/2014 / bearb.)
Quelle: http://www.woz.ch/1412/medientagebuch/eine-nzz-fuer-oesterreich
  
  
  
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