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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 5. März 2014; 00:51
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Ö/International/Kapitalismus:

> Andritz bleibt ein "Schandfleck"

Kommentar von ECA Watch zum Bilanzbericht des Grazer
Technologiekonzerns

Am 28.Februar präsentierte Andritz-Chef Wolfgang Leitner die
Unternehmensgewinnzahlen für das Jahr 2013. Die Andritz AG hatte
bereits vorab angekündigt, dass die wirtschaftliche Bilanz diesmal
nicht so positiv ausfallen wird, wie es in den letzten Jahren der Fall
war. Wir möchten auch heuer den Anlass nutzen, auf die soziale und
ökologische Jahresbilanz von Andritz hinzuweisen, denn die ist, wie
schon in den vergangenen Jahren, gar nicht rosig:

Es ist sicherlich wahr, dass Andritz seine Mitarbeiter gut behandelt
und auch relativ umweltverträgliche Anlagen bauen kann. Andritz
verweist in diesem Zusammenhang gerne auf die Umweltpreise, die die
Firma erhalten hat. Doch diese Auszeichnungen gelten ihren Produkten,
nicht der Unternehmenspolitik. Die Kehrseite der Medaille ist die
fortlaufende Beteiligung an so verheerenden Projekten, dass die
soziale und ökologische Bilanz unterm Strich ein dickes rotes Minus
aufweist. Erst vergangene Woche hat Andritz den
zivilgesellschaftlichen Negativpreis "Schandfleck" wegen der Lieferung
von Turbinen für Staudammprojekte mit fatalen Folgen für Mensch und
Umwelt erhalten.

Andritz hat sich leider zu einer der rücksichtslosesten Firmen der
Branche entwickelt. Das Unternehmen beteiligt sich, wie im Fall Ilisu
in der Türkei selbst an Projekten, von denen Regierungen abraten und
selbst Mitkonkurrenten Abstand nehmen. Nach Ilisu und Belo Monte
(Brasilien) wird sich die Andritz Hydro nun auch am Mega-Staudamm
Xayaburi in Laos beteiligen. Das Vorhaben am Mekong wird negative
Folgen für Millionen Menschen, deren Lebensgrundlage und die
Naturräume haben. Und zwar nicht nur in Laos, sondern auch
grenzübergreifend in Thailand, Kambodscha und Vietnam. Das Projekt
Xayaburi wird der Anfang einer Reihe von Staudämmen am Mekong sein,
der die Ernährungsgrundlage für 60 Millionen Menschen ist und aus dem
etwa ein Viertel der weltweiten Süßwasserfischfänge stammt.

Letzte Woche hat Andritz seine Beteiligung am Bau einer gigantische
Zellstofffabrik des Unternehmens Asia Pulp and Paper (APP) im
Regenwaldgebiet der indonesischen Insel Sumatra verkündet. Auch hier
sind gravierende Auswirkungen auf bedrohte Tierarten wie Elefanten und
Tiger, auf die anliegenden Flüsse und auf Fischerei und Landwirtschaft
der Lokalbevölkerung zu befürchten.

Es wäre an der Zeit, dass Andritz ihre eigene soziale und ökologische
Performance überdenkt und seine Verantwortung für Mensch und Umwelt
auch im Ausland wahrzunehmen beginnt.
(Aussendung Thomas Wenidoppler - ECA Watch Österreich / bearb.)



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