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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 18. Dezember 2013; 19:34
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Initiativen/International/WWW:
> Die Demokratie verteidigen im digitalen Zeitalter
Petition der *Writers Against Mass Surveillance*:
Am Internationalen Tag der Menschenrechte haben sich 562 international
anerkannte Autorinnen und Autoren zu einer oeffentlichen Intervention
gegen die Gefahren der systematischen Massenueberwachung
zusammengeschlossen. Diese einmalige globale Schriftsteller-Aktion
wurde u.a. unterschrieben von Umberto Eco, Orhan Pamuk, J.M. Coetzee,
Elfriede Jelinek, Gu¨nter Grass, T.C. Boyle, Margaret Atwood, Daniel
Kehlmann, Nawal El Saadawi, Arundhati Roy, Henning Mankell, Richard
Ford, Javier Marias, Bjo¨rk, David Grossman, Arnon Gru¨nberg, Angeles
Mastretta, Juan Goytisolo, Nuruddin Farah, Joa~o Ribeiro, Victor
Erofeyev, Liao Yiwu und David Malouf.
Der Aufruf der Autoren-Gruppe "Writers Against Mass Surveillance"
wurde auf Initiative von Juli Zeh, Ilija Trojanow, Eva Menasse, Janne
Teller, Priya Basil, Isabel Fargo Cole und Josef Haslinger am 10.
Dezember 2013 in ueber 30 internationalen Zeitungen veroeffentlicht:
In den vergangenen Monaten ist ans Licht gekommen, in welch ungeheurem
Ausmass wir alle ueberwacht werden. Mit ein paar Maus-Klicks koennen
Staaten unsere Mobiltelefone, unsere E-Mails, unsere sozialen
Netzwerke und die von uns besuchten Internet-Seiten ausspaehen. Sie
haben Zugang zu unseren politischen Ueberzeugungen und Aktivitaeten,
und sie koennen, zusammen mit kommerziellen Internet-Anbietern, unser
gesamtes Verhalten, nicht nur unser Konsumverhalten, vorhersagen.
Eine der tragenden Saeulen der Demokratie ist die Unverletzlichkeit
des Individuums. Doch die Wuerde des Menschen geht ueber seine
Koerpergrenze hinaus. Alle Menschen haben das Recht, in ihren Gedanken
und Privatraeumen, in ihren Briefen und Gespraechen frei und
unbeobachtet zu bleiben.
Dieses existentielle Menschenrecht ist inzwischen null und nichtig,
weil Staaten und Konzerne die technologischen Entwicklungen zum Zwecke
der Ueberwachung massiv missbrauchen.
Ein Mensch unter Beobachtung ist niemals frei; und eine Gesellschaft
unter staendiger Beobachtung ist keine Demokratie mehr. Deshalb
muessen unsere demokratischen Grundrechte in der virtuellen Welt
ebenso durchgesetzt werden wie in der realen.
* Ueberwachung verletzt die Privatsphaere sowie die Gedanken- und
Meinungsfreiheit.
* Massenhafte Ueberwachung behandelt jede/n einzelne/n Buerger/in als
Verdaechtigen. Sie zerstoert eine unserer historischen
Errungenschaften, die Unschuldsvermutung.
* Ueberwachung durchleuchtet den Einzelnen, waehrend die Staaten und
Konzerne im Geheimen operieren. Wie wir gesehen haben, wird diese
Macht systematisch missbraucht.
* Ueberwachung ist Diebstahl. Denn diese Daten sind kein oeffentliches
Eigentum: Sie gehoeren uns. Wenn sie benutzt werden, um unser
Verhalten vorherzusagen, wird uns noch etwas anderes gestohlen: Der
freie Wille, der unabdingbar ist fuer die Freiheit in der Demokratie.
WIR FORDERN DAHER, dass jede/r Buerger/in das Recht haben muss
mitzuentscheiden, in welchem Ausmass seine persoenlichen Daten
gesammelt, gespeichert und verarbeitet werden und von wem; dass er das
Recht hat, zu erfahren, wo und zu welchem Zweck seine Daten gesammelt
werden; und dass er sie loeschen lassen kann, falls sie illegal
gesammelt und gespeichert wurden.
WIR RUFEN ALLE STAATEN UND KONZERNE AUF, diese Rechte zu respektieren.
WIR RUFEN ALLE BUeRGER/INNEN AUF, diese Rechte zu verteidigen.
WIR RUFEN DIE VEREINTEN NATIONEN AUF, die zentrale Bedeutung der
Buergerechte im digitalen Zeitalter anzuerkennen und eine verbindliche
Internationale Konvention der digitalen Rechte zu verabschieden.
WIR RUFEN ALLE REGIERUNGEN AUF, diese Konvention anzuerkennen und
einzuhalten.
*
Unterzeichnungsmoeglichkeit:
http://www.change.org/de/Petitionen/die-demokratie-verteidigen-im-digitalen-zeitalter
Kurz: http://tinyurl.com/petition-ueberwachung
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