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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 13. November 2013; 06:41
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Kapitalismus/Arbeit:
> IT-Probleme bei UniCredit nicht nur technischer Natur
Waehrend sich der Vorstand der Bank Austria bei den Kunden erneut um 
Schadensbegrenzung bemueht, rumort es im IT-Bereich des Konzerns 
heftig.
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Ein EDV-Rechenzentrum in Wien ist in den italienischen Plaenen schon 
lange nicht mehr vorgesehen. Vieles wurde in der Vergangenheit bereits 
ins Ausland verlagert - bevorzugt nach Muenchen und Italien. Mit der 
IT-Austria wurde vor mehr als drei Jahren das groesste Rechenzentrum 
Oesterreichs zerschlagen. EDV-Taetigkeiten werden nun in Muenchen 
erledigt, was den Standort Wien bereits hart getroffen hat.
Jobs wackeln - weitere Auslagerungen fix
Die technische Leitstelle fuer die Betreuung der Filialen soll 
demnaechst von Oesterreich nach Ungarn verlagert werden, obwohl diese 
erster Ansprechpartner fuer die geplagten Vertriebsmitarbeiter an der 
Kundenfront ist. Kritische Mitarbeiter und Belegschaftsvertreter, die 
auf die produktionsgefaehrdende Personalsituation und Entwicklung 
aufmerksam machen, wurden in der UniCredit zuletzt sogar in andere 
Unternehmensbereiche versetzt. Das bestaetigen auch zahlreiche 
Postings im bankinternen Forum des Betriebsrates, wo sich der Unmut 
der Kundenberater ueber die hausinterne EDV nur so staut.
Waehrend Raiffeisen Informatik zuletzt direkte, starke Einschnitte 
("Fruehwarnsystem") angekuendigt hat, setzt die UniCredit zur Rettung 
ihrer angeschlagenen Reputation bei den Kunden vermehrt auf die 
"elegante Entsorgung" von Personal durch Auslagerungen. Die 
traditionell grosse UniCredit-EDV ist mittlerweile stark zersplittert: 
Zuletzt wurden wieder Aufgaben an die neue Firma "Value Transformation 
Services" (VTS) ausgelagert, die im Eigentum der italienischen IBM und 
zum kleineren Teil der italienischen UniCredit Holding steht. Schon 
2010 gab es mit der Gruendung der "Blue IT" ein erstes, strategisches 
Joint Venture mit der IBM. Selbst die PC-Arbeitsplaetze der 
Mitarbeiter sollen spaetestens im Jahr 2015 von Muenchen aus 
administriert werden. Der oesterreichische Einfluss auf die 
Loesungsfindung verschwindet damit.
Weltspartag: Italiener streiken, Oesterreicher ruhig
Die zunehmende Abhaengigkeit von Italien wirkt sich auf die Kunden der 
Bank Austria aus: So sind auch zunehmend mehr E-Mail Server in 
Deutschland angesiedelt, die zuletzt sogar nochmals von Muenchen nach 
Verona verlagert wurden. Am 31. Oktober, dem Weltspartag, traten die 
italienischen Bankangestellten in den Ausstand. Grund: Ihr 
Kollektivvertrag wurde vom Verband Associazione Bancaria Italiana 
(ABI) gekuendigt. Noch mehr Unzufriedenheit ist also garantiert. 
Insider berichten, dass ohne italienische Entscheidungen in der EDV 
gar nichts mehr geht.
*Helmut Maier*
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