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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 30. Oktober 2013; 02:50
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Graz:
> Wirbel um KPOe und Asylwerber
Teile der Stadtpartei stimmten FPOe-OeVP-Resolution mit bedenklichen 
Aussagen zu
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Die Grazer KPOe war kuerzlich im Erklaerungsnotstand. Denn das 
Geruecht machte die Runde, dass mit den Stimmen von OeVP, FPOe und der 
Mehrheit der KPOe am 17.Oktober eine Resolution des Gemeinderats an 
den Landtag beschlossen worden waere, doch bitte keine Asylwerber mehr 
in der Stadt Graz unterzubringen. Tatsaechlich handelte es sich dabei 
um einen FPOe-Antrag, der mit einer OeVP-Abaenderung und eben auch mit 
Teilen der KPOe beschlossen worden war. Der Wortlaut: "Der Gemeinderat 
der Stadt Graz wendet sich an die zustaendigen Stellen des Bundes und 
des Landes und ersucht in Hinkunft um eine gerechte Verteilung der 
Asylwerber auf das Bundesgebiet, die einzelnen Bundeslaender, die 
Staedte und die Gemeinden. Darueber hinaus sollen Asylwerber eine 
professionelle begleitende Betreuung erhalten. Das Hauptaugenmerk bei 
Traegern von Asyleinrichtungen sollte dabei auf oeffentliche bzw. 
gemeinnuetzige Traeger gerichtet werden. Die von LH-Stv. Schrittwieser 
zugesagte Nicht-Zuteilung von Asylwerbern an die Stadt Graz soll 
solange aufrecht erhalten bleiben, bis eine bundesweit gerechte 
Aufteilungsquote eingehalten wird."
Laut Schilderung einer der vier Gemeinderaete, die gegen den Antrag 
gestimmt hatten, waere in der Sitzung kaum Zeit geblieben, die Sache 
zu diskutieren, und daher haetten die anderen sechs Gemeinderaete 
dafuer gestimmt. Denen waere es aber auch nicht darum gegangen, die 
Zuweisung von Asylwerbern in die Stadt einzudaemmen, sondern auf die 
ihrer Ansicht nach oft miserablen Bedingungen in 
Asylwerberunterkuenften hinzuweisen, speziell bei den privaten 
Angeboten, "wo es schlichtweg um die Kohle, keineswegs aber um das 
Wohl der Menschen" gehe, wie das Gemeinderatsmitglied in einer 
Facebookdiskussion erlaeuterte.
Die Optik war dennoch fatal -- schliesslich hatte der Originalantrag 
der FPOe den Titel "Bandenkriege in Graz - keine weiteren Asylwerber 
nach Graz". Eine allgemeine Oeffentlichkeit musste damit den Eindruck 
gewinnen, auch die KPOe saehe die Asylwerber als Gefaehrdung der 
Sicherheit an. Die Gruene Gemeinderaetin Astrid Polz dazu in einer 
Aussendung: "... heute deponieren OeVP, FPOe und Teile der KPOe ihren 
Wunsch beim Land, dass keine weiteren AsylwerberInnen mehr nach Graz 
kommen sollen".
"Diffamierende Aeusserungen"
KPOe-Stadtraetin Elke Kahr uebte sich am Tag nach der Sitzung in 
Schadensbegrenzung und sprach in einer Aussendung von "diffamierenden 
Aeusserungen nach dem gestrigen Abstimmungsverhalten der KPOe". Die 
KPOe habe sich noch nie gegen die Aufnahme von Asylwerbern gewehrt: 
"Uns geht es darum, dass Asylwerber/innen in oeffentlichen und 
gemeinnuetzigen Einrichtungen wohnversorgt werden, die eine 
professionelle Begleitung dieser Menschen gewaehrleisten koennen und 
in denen Familien mit ihren Kindern einen menschenwuerdigen Umgang 
erfahren".
Das sind klare Worte. Ob die KPOeler im Grazer Gemeinderat das 
naechste Mal bei FPOe-OeVP-Antraegen auch so eindeutig Stellung 
beziehen, bleibt indes abzuwarten.
-br-
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