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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 30. Oktober 2013; 02:52
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Kapitalismus:
> G4S: Der Dienstnehmer, die Firma und deren Betriebsrat
Christian Diaz, der beruehmteste Billeteur Oesterreichs, ist --  
erwartungsgemaess -- nun seinen Job losgeworden. "Mit der Begruendung 
'mangelnder Identifikation mit der Unternehmensphilosophie' und dem 
Vorwurf von 'Imageschaedigung' wurde mir fristlos gekuendigt", 
schreibt er in einer Stellungnahme. Zugegeben, viel Positives hatte 
der Burgtheater-Billeteur, dessen offizieller Arbeitgeber der 
Security-Konzern G4S war, weder ueber das Theater noch ueber G4S zu 
sagen gehabt. Diaz spricht von neoliberalen Ausbeutungsverhaeltnissen, 
Prekarisierung durch Outsourcing speziell im oeffentlichen Bereich und 
Menschenrechtsverletzungen durch G4S-Bedienstete (siehe akin 
22/2013). 
Letzteres hat ja durch die Berufung der Firma als Betreiber des 
demnaechst zu eroeffnenden Schubhaftzentrums Vordernberg besondere 
Brisanz bekommen.
Die Kuendigung war uebrigens besonders einfach ueber die Buehne zu 
bringen, dafuer sorgte schon das prekaere Anstellungsverhaeltnis Diaz', 
wie er es schildert: "Wie zwei Drittel der anderen Billeteure der 
Haeuser des Burgtheaters hatte ich einen Vertrag als 'geringfuegiger 
Dienstnehmer'. Dieser Vertrag beginnt und endet mit jeder Saison des 
Theaterjahres. Jedes Jahr ist man aufs Neue im ersten Monat auf Probe 
angestellt, in der der Subunternehmer das Recht hat, das 
Dienstverhaeltnis jeder Zeit zu kuendigen." Von diesem Vertragsdetail 
hatte G4S Gebrauch gemacht.
Der Zentralbetriebsrat von G4S Oesterreich ist empoert. Allerdings 
nicht ueber das Verhalten der Firma sondern ueber den Billeteur. Der 
G4S-Konzern sandte ueber die APA die offizielle Stellungnahme des 
Betriebsrats aus. Dort heisst es u.a.: "Seitens des 
G4S-Zentralbetriebsrates distanzieren wir uns von der 
Burgtheater-Aktion von Herrn Diaz... Alle Mitarbeiter/innen werden 
korrekt nach kollektivvertraglichen Vereinbarungen entlohnt und 
entsprechend aller sozialrechtlicher Vorgaben beschaeftigt. ... Die 
G4S Mitarbeiter/innen leisten mit ihrer engagierten Arbeit einen 
wichtigen Beitrag zum guten Ruf Wiens als Kulturmetropole und tragen 
jeden Tag aufs neue zu einem schoenen und angenehmen Abend in den 
Bundestheatern bei. Als Betriebsrat ist es nicht akzeptabel, dass ein 
serioeses Unternehmen und mit ihm die gesamte Belegschaft in 
Misskredit gebracht werden zumal solche Aktionen letztlich mehr als 
300 Arbeitsplaetze gefaehrden."
Wer so einen Betriebsrat hat, braucht sich vor seinem Arbeitgeber 
wirklich nicht mehr zu fuerchten.
(akin)
Quellen: http://burg4s.tumblr.com/
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20131017_OTS0178/zentralbetriebsrat-zu-burgtheater-aktion-gegen-g4s
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