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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 9. Oktober 2013; 16:27
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Wien:
> Wieder Wagenplatz-Proteste
Am 4.Oktober protestierten die BewohnerInnen des Wagenplatz Treibstoff
fuer ein Recht auf Wagenleben. Ca. 200 TeilnehmerInnen beteiligten
sich am Protestmarsch durch die Wiener Innenstadt. Der Protestzug der
Wagentruppe Treibstoff, die permanent von Schikanen und
Vetreibungsaktionen durch Stadt und Polizei betroffen ist, zog von der
Universitaet Wien ab 15 Uhr via Innenministerium und Opernkreuzung
(15-Minuetige Blockade) zum Karlsplatz, wo um 18 Uhr das Ziel der
Demonstration erreicht wurde. (1)
Repressionswelle
Grund fuer die Demo war eine neuerliche Repressionswelle gegen die
Wagenlebenden Die seit 2009 bestehende Gruppe Treibstoff, die sich
einem gemeinschaftlichen, alternativen, selbstorganisierten Leben
verschrieben hat, hat es nicht leicht in Wien. Schon ueber 20 mal
musste das Kollektiv mit seinen bewohnbaren Wohn- und umgebauten
Lastwaegen uebersiedeln. Am 31. August lief eine Sondergenehmigung der
Stadt Wien fuer ein Grundstueck beim Gaswerk Leopoldau aus -- die
Gruppe uebersiedelte notgedrungen auf eine Industriebrache. Dort wurde
sie am 2. September zunaechst polizeilich vertrieben, drei Tage
spaeter, am naechsten Standort, kam es aus der permanenten
Belagerungssituation durch Verfassungsschutzbeamte zu einem
Grosseinsatz mit drei voruebergehenden Festnahmen, einer verletzten
Person und der Einziehung eines Fahrzeuges zur Kontrolle an der
Landespruefstelle. Mangels Alternativen blieb man in der Naehe des
Gaswerks Leopoldau -- aber schon am Abend des 11. September rueckten
Bereitschaftspolizei und Verfassungsschutz zur naechsten Raeumung aus.
(2)
Nach einem zweiwoechigen Zwischenstopp auf einem oeffentlichen
Parkplatz in Simmering hat die Treibstoffgruppe jetzt ein
nahegelegenes Baugrundstueck bezogen. Das nun bewohnte Grundstueck
befindet sich in Simmering, unweit der Gasometer Tuerme. Irgendwann
sollen hier Wohnhaeuser gebaut werden. Bislang gab es lediglich einen
Besuch von vier Polizisten. Deren Drohung, die Gruppe "sofort" zu
vertreiben, setzten sie allerdings bisher nicht in die Tat um. (3)
Wagenplatz als Werbemittel
Kurios angesichts der laufenden Vertreibungsaktionen der Stadt: Ein
Foto des Wagenplatzes Gaensebluemchen ziert die Werbebroschuere der
Seestadt Aspern, als Beispiel fuer den "Platz fuer alternative
Lebensformen", den es in der Seestadt Aspern angeblich gaebe -- und
mit dem Wagenplatz Gaensebluemchen von Anfang Juli 2012 bis 5. April
2013 auch gab. Dann lief das "zweite Entgegenkommen" der Seestadt
Aspern aus -- es gaebe keinen freien, ungefaehrlichen Platz mehr am
Gelaende. Dem widerspricht Gaensebluemchen jedoch entschieden: Im
Bauabschnitt 3 gaebe es beispielsweise ein Grundstueck, das
"fruehestens 2022" verwertet wird. Momentan duerfte sich der
Wagenplatz Gaensebluemchen am Verbindungsweg zwischen Pilotengasse und
Johann-Kutschera-Gasse in Donaustadt (U2 bis Aspernstrasse, dann 26A
bis Lohwaggasse) befinden. (2)
(Jonas Reis, Daniel Hrncir, wagenplatz.at/akin)
Quellen:
(1)
http://www.liv3.at/gallery/respect-existance-or-expect-resistance-wagenplatz-treibstoff-demo-wien-4102013
(2)
http://www.liv3.at/article/repressionswelle-gegen-wagenplatz-treibstoff-wien-r%C3%A4umungen-und-festnahmen
(3) http://treibstoff.wagenplatz.at/archives/1295
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