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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 9. Oktober 2013; 16:55
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International / Kapitalismus:
> Konzerne attackieren Regulierungen
*Attac* praesentiert neue Studie ueber die laufenden Verhandlungen zum 
EU-USA-Handelsabkommen
Am Montag (7.10.) startete in Bruessel die zweite Verhandlungsrunde 
zum geplanten Freihandelsabkommen EU-USA. Ein heute veroeffentlichter 
Report des internationalen Handelsnetzwerks "Seattle to Brussels" 
(S2B) deckt die Kosten fuer Mensch und Umwelt auf. Denn die wahren 
Triebkraefte hinter dem Abkommen sind grosse Konzerne beiderseits des 
Atlantiks. Der Report "A Brave New Transatlantic Partnership " (1) 
beschreibt ausfuehrlich wie Konzernlobbies gezielt Verhandlungsfuehrer 
lobbyieren, um Finanzregulierungen sowie Arbeits- Gesundheits- und 
Umweltstandards so weit wie moeglich auszuhoehlen.
Das Netzwerk Attac kritisiert die geheimen und undemokratischen 
Verhandlungen. Diese muessten gestoppt werden, so lange nicht alle 
Verhandlungsdokumente oeffentlich zugaenglich sind. Ein 
Freihandelsabkommen EU-USA ist die beste Gelegenheit fuer 
Konzernlobbies um Gesetze zum Schutz von KonsumentInnen, 
ArbeitnehmerInnen und Umwelt loszuwerden. Die EU-Kommission, welche 
die Gespraeche fuer die EU-Mitgliedslaender fuehrt, verhandelt im 
Geheimen und pflegt beste Kontakte zu grossen Konzernen. Eine 
oeffentliche Debatte findet kaum statt, auch das Europaeische 
Parlament wird spaerlich einbezogen. Bedenken zivilgesellschaftlicher 
Organisationen werden kaum beachtet.
Das Abkommen gefaehrdet unter anderem die bisherigen -- ohnehin 
unzureichenden -- Bemuehungen, Banken und Finanzmaerkte staerker zu 
regulieren. Da sie als "Handelshemmnisse" gelten, koennten sie auf 
Druck der Finanzlobbies verhindert oder sogar rueckgaengig gemacht 
werden. Dies betrifft etwaig noetige Kapitalverkehrskontrollen, eine 
angemessene Besteuerung des Finanzsektors oder effektive 
Antigeldwaeschevorschriften.
Der Bericht warnt zudem vor Klagsrechten fuer Investoren, die Teil der 
Verhandlungen sind. Diese erlauben es, dass Konzerne Staaten vor 
internationalen Gerichten aufgrund von Sozial-, Gesundheits- oder 
Umweltschutzgesetzen verklagen, wenn diese ihre geplanten Profite 
bedrohen. (2) Pia Eberhardt von Corporate Europe Observatory: "Diese 
Klagsrechte sind ein Angriff auf die Demokratie. Parlamenten koennten 
dadurch bei Gesetzen im oeffentlichen Interesse die Haende gebunden 
sein. Wie Beispiele zeigen, bezahlen dafuer die europaeischen 
BuergerInnen in Form von verminderten sozialem Schutz oder 
Entschaedigungszahlungen in Milliardenhoehe."
Der Bericht beschreibt unter anderem zusaetzlich die Gefahren fuer 
grundlegende Buergerrechte, Landwirtschaft und medizinische 
Versorgung. Er zeigt, wie dringend noetig es ist, dass BuergerInnen 
und ParlamentarierInnen auf beiden Seiten des Atlantiks gegen das 
Abkommen mobilisieren.
(Aussendung Attac/gek.)
*
(1) 
http://www.attac.at/uploads/media/Brave_New_Atlantic_Partnership.pdf
(2) Analyse der diesbezueglich durchgesickerten Vorschlaege der 
EU-Kommission von S2B, Corporate Europe Observatory und das 
Transnational Institute (TNI): 
http://www.attac.at/uploads/media/A_Transatlantic_Corporate_Bill_of_Rights.pdf
Im Seattle to Brussels Network (S2B) engagieren sich Entwicklungs-, 
Umwelt , Menschenrechts- sowie sowie Gewerkschaften gemeinsam fuer 
eine sozial gerechte und demokratische Handelspolitik in Europa: 
http://www.s2bnetwork.org
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