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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 25. September 2013; 13:53
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Wahl / Debatte

> SPOe und Milli Goerues

Warum ich die SPOe nicht waehlen werde

Neulich bei der ORF-Diskussion war der Bundeskanzler und SPOe-Obmann
Faymann wegen der tuerkischsprachigen SPOe-Plakate ziemlich
veraergert, die von FPOe-Obmann Strache gezeigt wurden. Viele in der
SPOe und ich als SPOe Waehler haben dies seit Monaten stark
kritisiert, wir haben jedoch in der SPOe dafuer kein Gehoer gefunden.

Es geht nicht um tuerkisch schreiben oder nicht, es geht hier um
Werte. Weder Milli Goerues noch die SPOe-Mitglieder Hamza Ates und
Resul Ekrem Goenueldas haben mit den Werten der Sozialdemokratie etwas
gemeinsam. Sie benuetzen die SPOe und die SPOe benuetzt sie. Unter dem
Vorwand der Solidaritaet geht es hier um Freunderlwirtschaft und um
Stimmenfang, ohne Werte und Moral zu beruecksichtigen...

Das Faymann-Plakat mit tuerkischer Unterschrift kommt von Hamza Ates,
der auch ein Mitorganisator der Pro-Erdogan Demonstration in Wien war.
Damals hat er Plakate ueberall in Wien fuer die
Pro-Erdogan-Demonstration aufgehaengt. Seit 2 Monaten hat er auch
diese tuerkischen SPOe Plakate in ganz Wien verteilt, nur hat er jetzt
statt Erdogan SPOe-Obmann Faymann plakatiert.

SPOe-Nationalratskandidat Goenueldas ist eigentlich hochoffiziell der
Kandidat der Milli Goerues (Sadet Partei Tuerkei, AKP-Mutterpartei).
Dabei handelt es sich uebersetzt um eine "nationale Sicht" (Milli
Goerues), die mit SPOe Werten ueberhaupt nichts zu tun hat, da es sich
um eine fundamentalistische, sehr politische Stroemung des Islams
handelt. Ich bin selbst ueberzeugter Moslem aus der Tuerkei. Aber
eines mag ich nicht: Betrug im Namen Gottes.

Man sollte hier in einer liberalen offenen Gesellschaft alle Karten
auf den Tisch legen. Denn viele waschechte SPOe`ler werden so einer
Partei ihre Stimme verweigern - so wie ich und viele liberale Muslime
es auch Ende September tun werden. Weil die SPOe hier eine Politik der
doppelten Moral betreibt. Die Innenministerien von Nordrhein-Westfalen
und Baden-Wuerttemberg sehen in der Bewegung antisemitische
Charakterzuege und unter anderem auch damit eine deutliche
Gegnerschaft zur demokratischen Grundordnung. Prozesse, die Millî
Goerues gegen diese Feststellungen gefuehrt hat, wurden von ihren
Anhaengern verloren. Das Bundesamt fuer Verfassungsschutz kommt zu der
Ueberzeugung, dass Millî Goerues ein antidemokratisches
Staatsverstaendnis zeige sowie westliche Demokratien ablehne.

Milli Goerues ist in Oesterreich unter dem Namen "Islamische
Foederation in Oesterreich" organisiert, die ueber 60 Vereinslokale
mit Moschen betreiben. Diese sind eigentlich die Vertreter der Milli
Goerues (Sadet Partei). Der Praesident der Islamischen
Glaubensgemeinschaft Herr Fuat Sanac hat bei seiner Wahl bekannt
gegeben: "Ich gehoere zur Milli-Goerues-Bewegung". Das bedeutet, dass
die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGOe) und Islamische Foederation
(Milli Goerues / Sadet-Partei) zusammenarbeiten. Alle, die IGGOe
Zentrale und Islamische Foederations-Moscheen in Oesterreich arbeiten
fuer den Kandidaten Engin Goenueldas, damit die Moscheebesucher
Goenueldas eine Vorzugsstimme geben. Das ist Religionsmissbrauch
erster Klasse. Damit werden einfache Menschen, die nur zum Gebet
gekommen sind, ueber den Glauben manipuliert ohne den Kandidaten
kennenzulernen. Die SPOe weiss das und nuetzt das schamlos aus. Der
SPOe Landtagsabgeordnete Omar Al Rawi ist der Verteidiger dieses
korrupten Systems, das mit den Grundwerten der Sozialdemokratie nichts
zu tun hat. Ich rufe ich alle auf dagegen Widerstand zu leisten!

Ich bitte erst nur folgende Informationen zu lesen: "Milli Goerues ist
eine laenderuebergreifend aktive islamische Bewegung, deren wichtigste
Organisationsvehikel die tuerkische Partei Saadet Partisi und der
europaeische Dachverband Islamische Gemeinschaft sind. Neben dem
Schwerpunkt Europa ist Millî Goerues auch in Nordamerika, Australien
und Zentralasien aktiv. In vielen Staaten und Laendern ist Millî
Goerues wegen islamistischer Tendenzen umstritten".
(http://de.wikipedia.org/wiki/Milli_G%C3%B6r%C3%BCs)
*Ahmet Yilmaz*

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> Die OeVP und die tuerkischsprachige Presse

Die Online-Ausgabe des Standard berichtet davon, dass auch die OeVP
seltsame Methoden in der tuerkischen Migrantencommunity anwendet. Denn
die tuerkischsprachige Wiener Zeitung "Yeni Nesil" faksimilierte
juengst ein SMS von Mustafa Iscel von der OeVP. Dessen uebersetzter
Inhalt: "Lieber Erguen, Dr. Biach (Direktor des Wiener
Wirtschaftsbunds, Anm. Standard) sagt, dass, wenn kein Interview mit
mir vor den Wahlen in deiner Zeitung rauskommt, dass in diesem Fall
Inserate annulliert werden. Ich wollte nur, dass du das weisst.
Gruesse, Mustafa Iscel." Iscel betonte danach gegenueber dem Standard,
dass dieses SMS im Affekt passiert sei.

Derselbe Mustafa Iscel wurde 2006 allerdings auch bekannt, als er fuer
seine Partei auf Tuerkisch mit den Worten warb: "Wenn Sie nicht
wollen, dass der Voelkermord an den Armeniern anerkannt wird (...),
waehlen Sie OeVP!" Als dies oeffentlich diskutiert wurde, sah sich die
Partei zu einer Distanzierung genoetigt. Iscel trat damals als
Bezirksrat zurueck. Bei dieser Wahl steht er auf der OeVP-Landesliste
als Kandidat zum Nationalrat auf Platz 19.
(akin)


Quellen u.a.:
http://dastandard.at/1379291863862/OeVP-Kandidat-droht-Zeitung
http://www.erinnern.at/bundeslaender/vorarlberg/termine/martin-bitschnau-vortrag-diskussion-armenien-tabu-und-trauma-die-fakten-im-ueberblick/Martins%20Artikel.pdf



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