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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 18. September 2013; 01:25
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Letzte Worte:

> Mit EVA-Wolle gewaschen

Schon als die Plakate mit "Weniger belaemmert als die Anderen"
herauskamen, hatte ich den Verdacht, dass die Gruenen bei dieser Wahl
weitgehend auf Propaganda verzichten, sondern bitterboese
Gesellschaftskritik ueben wollen. Ganz sicher war ich mir da zwar
nicht, weil ich derlei den Gruenen heute einfach nicht mehr zugetraut
hatte. Doch sind sie nun tatsaechlich zu ihrem frueheren satirischen
Aktionismus zurueckgekehrt. Den letzten Beweis liefert das juengste
Plakat der Gruenen, wo die Bundesvorsitzende Glawischnig nun
buchstaeblich belaemmert ist: Sie haelt ein kleines -- ja, natuerlich
weisses und nicht etwa schwarzes -- Lamperl im Arm und laechelt
verschmitzt in die Kamera. Darunter ist zu lesen: "EVA -- Saubere
Umwelt. Saubere Politik."

Es ist ein Vexierbild, eine optische Illusion, denn die erste
Assoziation ist da natuerlich: "FEWA -- fuer saubere Wolle". Erst auf
den zweiten Blick ist zu erkennen, dass es sich dabei um ein
politisches Plakat handelt.

Satirisch wird hier gleich auf mehreren Ebenen das Bild der ueblichen
Wahlpropaganda gebrochen. Zum einen machen sich die Gruenen nun selbst
ueber ihren doch etwas peinlichen Slogan von der Sauberkeit lustig,
zum anderen machen sie damit klar, wie sehr Wahlplakate kommerziellen
Werbeaffichen aehneln. Dass sie dabei gerade auf die so oft als
besonders paradigmatisch fuer diese Branche angesehene
Waschmittelwerbung anspielen, macht klar, dass es sich dabei eben
nicht um schnoede Wahlpropaganda handelt, sondern um eine von
genuesslicher Boesartigkeit gepraegte kulturelle Provokation. Aber
erst, dass das Sujet auch noch als eine Parodie auf die christliche
Ikonographie des frommen Hirten gelesen werden kann, macht die mediale
Intervention perfekt.

Die Gruenen kehren zurueck zu ihren Wurzeln, der Spott wird wieder zur
Waffe gegen die Maechtigen aus Politik und Kapital.

Bleibt nur zu hoffen, dass das Wahlvolk diese geradezu hinterhaeltige
Gesellschaftskritik auch wirklich als solche versteht.
*Bernhard Redl*



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