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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 11. September 2013; 01:32
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Syrien / International / Kommentar:
> Neue Propaganda, bitte!
Da sind sie wieder, die Schlagworte, ohne die kein Kriegsplan 
auskommt: "Militaerschlag", "Kurzkrieg", "Strafaktion" -- und dass man 
doch irgendwie auf den Giftgaseinsatz reagieren muesse. In der von 
Putin abgelehnten G20-Erklaerung heisst es: "Wir rufen zu einer harten 
internationalen Antwort auf... Sie wuerde ein klares Signal senden, dass 
derartige Graeueltaten nie wiederholt werden duerfen. Diejenigen, die 
diese Verbrechen begangen haben, muessen zur Verantwortung gezogen 
werden." Obama erklaert dazu: "Wir sind die Vereinigten Staaten von 
Amerika. Wir koennen uns angesichts der Bilder, die wir aus Syrien 
sehen, nicht blind stellen".
Und Eric Frey schreibt im "Standard": "Strafen sind grundsaetzlich 
notwendig, um eine Ordnung aufrechtzuerhalten. Innerhalb eines Staates 
geschieht dies durch Polizei und Justiz, international wird manchmal 
auch militaerische Gewalt benoetigt".
Und? Niemand weiss, wer die Zivilbevoelkerung mit Gas attackiert hat. 
Ausserdem passieren im Buergerkrieg in Syrien auch ohne Giftgas 
taeglich Greueltaten. Auch darf die Frage gestellt werden, inwiefern 
noch mehr Leichen eine friedensschaffende Massnahme sein koennten.
Das Leiden von Menschen in einem anderen Land ist wohl noch nie der 
Grund fuer einen Miltaereinsatz gewesen. Aber die, die bombardieren 
wollen, muessen einen solchen Kriegsakt ja irgendwie moralisch 
begruenden. Und das, obwohl die Plaene dafuer nach wie vor unklar sind 
und Details lediglich ueber Umwege lanciert werden. Die Kriegsziele 
sind so vage formuliert, dass selbst Konservative in den USA und in UK 
sich weigern, eine solche Aktion zu unterstuetzen.
Einen Einmarsch will Obama keinesfalls -- sagt er. Weil das politisch 
nicht opportun ist. Weil das US-Soldaten das Leben kosten wuerde. Und 
andere Regierungen agieren nach dem Motto: Wir muessen ja irgendwas 
tun, sonst werden wir unglaubwuerdig. Deswegen will man jetzt einfach 
ein paar Bomben runterschmeissen und schauen, was passiert.
Diese seltsame Art der Menschenrechtsarbeit hatten wir jetzt aber 
schon zu oft. Der Schmaeh mit der "Flugverbotszone" in Libyen ist 
allen noch in guter Erinnerung. Die Moralappelle werden heute einfach 
schon von viel zu vielen Menschen durchschaut. Die 
Propagandaabteilungen der Militaerschlaeger muessen sich wohl bald 
nach neuen Argumentationen umschauen. Die alten funktionieren nicht 
mehr so richtig.
*Bernhard Redl*
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Protestkundgebung: Kein Militaerschlag gegen Syrien, Freitag, 13. 
September um 17h 30 am Wiener Stephansplatz
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