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  akin-Pressedienst.
  Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 11. September 2013; 01:22
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  Oe / Sozial:
  
  > Sozial bis zur Wahl?
  
  Wiedermal das "Arbeitsmarktservice" (AMS, vormals Arbeitsamt) und die 
  Kurse beim "Beruflichen Bildungs- und Rehabilitationszentrum" (BBRZ): 
  Wer vom AMS Unterstuetzung braucht und gesundheitliche Probleme hat, 
  hat diese erst einmal dem BBRZ offenzulegen. Natuerlich ganz 
  datengeschuetzt und im Interesse des Klienten. Wer das nicht glaubt 
  oder sonst der Meinung ist, dass das BBRZ das nichts angeht, kann sehr 
  schnell die Macht der Sozialbuerokratie spueren.
  
  Herby Loitsch hat dazu auf seiner Orange-Radioschiene "trotz allem" 
  eine Sendereihe gestartet unter dem Titel "Sozial bis zur Wahl?". Hier 
  die Zusammenfassung der ersten Sendung vom 9.August 2013:
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  beim bbrz wien werden kundInnen zuallererst einmal so unter druck 
  gesetzt, sodass sie eine einwilligung zur weitergabe ihrer 
  gesundheitsdaten unterschreiben.
  
  wer eine solche unterschrift verweigert, wird von den kursmassnahmen 
  ausgeschlossen. die kundInnen bekommen auch keine bestaetigung ueber 
  ihre unfreiwillige "kuendigung" und dem ams wird mitgeteilt, dass sie 
  die kursmassnahme verweigert haetten. dies fuehrt zu einer 
  bezugssperre durch das ams. alles weitere koenne der 
  datenschutzbeauftragte erklaeren, was dieser allerdings entschieden in 
  abrede stellt.
  
  so lief es zumindest bis zum beginn der letzten woche.
  
  nach einem aktuellen vorfall, der im mittelpunkt dieser sendung steht, 
  versuchten wir mit dem bbrz und dem ams in kontakt zu treten. weder 
  hier noch dort gelang es auch nur eine/n pressesprecherIn zu erreichen 
  und die zugesagten rueckrufe wurden nicht eingehalten.
  
  nachdem wir uns allerdings an sozialminister hundsdorfer (ueber seinen 
  pressesprecher) gewandt hatten, aenderte sich die situation ganz 
  entschieden. auf einmal waren beide pressesprecherinnen nicht nur 
  erreichbar, sie riefen auch laufend bei unserem redakteur an. dass die 
  gespraeche, welche sich aus diesen telefonaten ergaben, einen sehr 
  hohen wahrheitsgehalt aufweisen wuerden, koennen wir nur als geruecht 
  interpretieren. ebenso wenig konnte ehrliches ansinnen oder mut, die 
  vorwuerfe zu bereinigen, bei den beiden stellen entdeckt werden.
  
  das bbrz ist bis zur stunde noch nicht bereit, offiziell zu den 
  beweisbaren vorwuerfen (verdacht der noetigung) stellung zu nehmen. 
  waehrend auf der einen seite die geschaeftsfuehrung dem 
  datenschutzbeauftragten ein bereits zugesagtes gespraech mit unserer 
  redaktion mit der begruendung verweigerte, dass sie das selber machen 
  wollte, erklaerte die zustaendige pressesprecherin im selben moment, 
  dass die geschaeftsfuehrung fuer ein klaerendes gespraech momentan 
  keine zeit habe. wir konnten allerdings beobachten, dass die selbe 
  geschaeftsfuehrung, welche fuer eine klaerung keine zeit hatte, 
  laufend versuchte den kunden, um den es in diesem fall ging, zu 
  treffen. dafuer haette die zeit wohl doch gereicht.
  
  beim folgenden ams-termin (die zustaendige beraterin, welche den 
  besprochenen kunden vorgeladen hatte, war nicht da. der grund dafuer 
  war angeblich nicht zu eruieren) wurde dem kunden mitgeteilt, das es 
  sich bei der sperre um einen irrtum handelte. wer die sperre verfuegt 
  habe, sei allerdings im system nicht nachvollziehbar. sollte diese 
  behauptung der wahrheit entsprechen, waere dem ams eine aenderung 
  seines systems DRINGEND zu empfehlen. da allerdings selbst die 
  leiterin des ams wien fr. petra draxl auf diese vorhaltung nicht 
  eingehen konnte/wollte, glauben wir eher an kalkuel.
  
  beim interview am 8.9.2013 sagte fr. draxl allerdings zu, sich die 
  vorgehensweisen des bbrz und auch weiterer sogenannter kursanbieter 
  genauer anzusehen. nach ihren erfahrungen seien aber die 
  kursteilnehmerInnen durch die bank vom angebot sowie von der leistung 
  bei den massnahmen und auch von der behandlung durch die 
  mitarbeiterInnen des ams begeistert oder zumindest zufrieden. sie kann 
  sich nicht erklaeren, wieso unsere recherchen eher zum gegenteiligen 
  ergebnis fuehrten.
  
  ausserdem scheint die leitung des ams wien offensichtlich in einer 
  anderen realitaet als die ams-kundInnen selbst zu leben. waehrend zb. 
  hr. martin kainz (zustaendiger leiter des services fuer arbeitskraefte 
  der landesgeschaeftsstelle wien) und fr. draxl der meinung waren, dass 
  der betroffene kunde am selben tag (9. august 2013) bei ihnen (?) war 
  und die sache bereits geklaert wurde, ist diesem davon nichts bekannt. 
  er wurde allerdings von einer geschaeftsfuehrerin des bbrzs angerufen 
  und tel. zu einem termin am 14. august geladen.
  
  als positiv empfand unser redakteur bei dem interview allerdings, dass 
  nun - angeblich - an einer rechtsbelehrung gearbeitet werden soll, an 
  der unter anderem auch die arbeitslosenselbsthilfeorganisationen 
  mitarbeiten sollen. die rechtsbelehrung soll jedem kunden sowie jeder 
  kundin und auch jedeR mitarbeiterIn des ams bzw. der organisationen zu 
  deren besuch mensch vom ams verpflichtet wird, ausgehaendigt werden. 
  ebenso soll sich der gleiche personenkreis ueber fuer die betroffenen 
  sinnvolleren vorgehensweisen im und um das ams den kopf zerbrechen. 
  die einladungen zu diesem arbeitskreis seien schon draussen.
  
  weiters sollen sich alle kundInnen des ams, die glauben nicht korrekt 
  behandelt zu werden, an "ams-help" wenden. fr draxl bekommt alles 
  direkt auf den tisch und wird helfen.
  
  die botschaft hoer ich wohl, allein mir fehlt der glaube.
  
  da sich sehr oft von druck durch ams-mitarbeiterInnen betroffene bei 
  uns melden, der sozialminister offensichtlich keinerlei interesse an 
  der klaerung der suspekten vorgaenge im und um das ams zeigt, werden 
  wir diesem thema in naechster zeit noch viel aufmerksamkeit widmen. 
  wir gehen natuerlich davon aus, dass es bundeskanzler werner faymann 
  mit seinem wahlzuckerl, mehr fuer die soziale sicherheit im lande tun 
  zu wollen, ernst ist. vielleicht findet er die zeit, die dem 
  zustaendigen minister abzugehen scheint, mit der kosmetik aufzuhoeren 
  und mit EHRLICHEN reformen das los der aermsten in unserem land zu 
  verbessern. ###
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  Fuer Betroffene von solchen Massnahmen wurde uebrigens eine 
  email-adresse eingerichtet - unter Zusicherung absoluter Anonymitaet: 
  ams.nothilfe{AT}gmx.at
  
  Teil 1 der Sendereihe zum Nachhoeren: http://cba.fro.at/244838
  
  Teil 2: http://cba.fro.at/245050
  
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Update: Der zweite Teil wurde von der CBA wegen rechtlicher 
  Bedenken nach anwaltlicher Intervention entfernt.
 
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