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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 11. September 2013; 01:26
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WWWebtip:
> Asylum Information Database online
Vergleich von Asylsystemen innerhalb der EU in oeffentlicher Datenbank
http://www.asylumineurope.org
Wie reagieren die EU-Staaten auf die Syrienkrise? Wie funktioniert die 
Grundversorgung von AsylwerberInnen in Polen? Gibt es in Belgien mehr 
Fluechtlinge als in Oesterreich? Wie unterscheiden sich die 
Asylverfahren in Deutschland, Grossbritannien und Schweden? Solche 
Fragen zu klaeren, erforderte bis jetzt einigen Aufwand. Meist war es 
mit einer Netzrecherche nicht getan, Telefonate und E-Mails mit 
ExpertInnen und Behoerden brachten oft erst nach Tagen die 
gewuenschten Informationen.
Das sollte sich mit dem Launch der online Datenbank des Projekts aida 
(Asylum Information Database) wesentlich verbessern. Ueber die Website 
asylumineurope.org stehen nicht nur Laenderberichte von vorerst 14 
EU-Staaten (AT, BE, BG, DE, FR, GR, HU, IE, IT, MT, NL, PL, SE, UK) 
zur Verfuegung sondern auch ein "Copmarator", ein Online-Tool, das 
einen Laendervergleich von bis zu drei Staaten ermoeglicht. So 
funktioniert es: Man sucht sich die Laender aus, die man vergleichen 
will, dann kann man unter den Ueberbegriffen "Asylum Procedure" 
(Asylverfahren), "Reception" (Aufnahme) und "Asylum Detention" 
(Internierung/Schubhaft) waehlen. Klickt man eine dieser 
Ueberkategorien an, bietet die Datenbank eine Reihe von Detailfragen 
an. So kann man z.B. erfahren, warum Fluechtlinge in Schubhaft 
genommen werden, - dazu scheinen wiederum (in diesem Fall acht) 
spezifischere Fragen und Antworten auf. Vergleiche ich zum Beispiel 
Grossbritannien, Belgien und Oesterreich und moechte wissen, ob in 
einem der Laender AsylwerberInnen interniert werden koennen und wie 
lange eine solche Internierung dauern kann, finde ich heraus, dass 
dies in allen drei Laendern im Prinzip moeglich ist, in Oesterreich 
fuer 10 Monate, in Belgien fuer 5 und in Grossbritannien sogar fuer 18 
Monate dauern darf.
Wem die Informationen der Vergleichdatenbank zu unspezifisch und 
schematisch sein sollten, der/die kann sich an Hand der 
Laenderberichte detaillierte Informationen beschaffen. Hier gibt es 
eine Fuelle von Informationen zu den drei Hauptthemen, aber auch 
Statistiken und einen Ueberblick ueber Asylgesetze und die Strukturen 
der nationalen Asylsysteme. Auch hier macht der identische Aufbau der 
Laenderberichte einen Vergleich zwischen zwei oder mehreren Laendern 
moeglich.
Links zu EU-Richtlinien, Gerichtsentscheidungen und Dokumenten von 
NGOs sowie eine Rubrik fuer neueste Meldungen vervollstaendigt die 
Webseite. Dem Problem der oftmaligen Gesetzesaenderungen moechte man 
mit regelmaessigen Updates beikommen. Um es nicht bei blossen Daten 
und Berichten zu belassen und zu zeigen, dass konkrete Menschen und 
ihre Schicksale hinter den Zahlen und Akten stehen, wurde auch eine 
Reihe von Videos mit Fluechtlingen produziert. Aus Oesterreich kommt 
das Video "They don't trust us" mit Mir Jahanghir, einem der Sprecher 
des Refugees Protest Camp Vienna.
AIDA Jahresbericht
Die Sammlung von Daten und Hintergrundinformationen wurde auch fuer 
einen aktuellen Jahresbericht 2012/13 genutzt. Der knapp 120 Seiten 
umfassende Report informiert im ersten Teil ueber aktuelle Trends bei 
Antrags- und Anerkennungszahlen in allen EU-Staaten (insbesondere auch 
die Reaktion der EU-Staaten auf die Krise in Syrien) und ueber die 
Ergebnisse der letzten Runde der Vereinheitlichung des Europaeischen 
Asylsystems. Der zweite Teil beinhaltet eine Zusammenfassung der 
wichtigsten Ergebnisse der Erhebungen in den 14 AIDA Staaten. Erfasst 
wurden Fragen des Zugangs zum Asylverfahren, Probleme bei der 
Befragung von AsylwerberInnen (Dolmetscher, Gendersensibilitaet ...), 
Zugang zu Rechtsmittel und Rechtshilfe, Aufnahmebedingungen und 
Internierung von Schutzsuchenden.
AIDA ist ein Projekt des Europaeischen Asyl-NGO Netzwerks ECRE in 
Zusammenarbeit mit forum réfugiés aus Frankreich, dem Ungarischen 
Helsinki Komitee und dem Irischen Fluechtlingsrat. Den 
Oesterreichischen Laenderbericht hat die asylkoordination als 
oesterreichischer ECRE Partner erstellt. Die Finanzierung kommt vom 
European Programme for Integration and Migration (EPIM), einem 
Zusammenschluss von 12 europaeischen privaten Stiftungen, sowie dem 
Europe for Citizens Programme der EU-Kommission.
(asylkoordination oesterreich / gek.)
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