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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 6. August 2013; 22:26
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Letzte Worte:
> Was ist neoliberal?
"Fuer viele ist man schon neoliberal, wenn man es zu etwas bringen 
moechte." (H.Rauscher)
Hans Rauscher vom STANDARD beklagt sich auf der ersten Seite der 
Sonntagsausgabe (1) darueber, dass das Wort "neoliberal" als 
Schimpfwort benutzt wird. Vor allem von "SPOe-, Arbeiterkammer-, 
OeGB-, Gruenen- und Attac-Ideologen", wie er schreibt. Mit dieser 
Etikettierung erweist sich Rauscher selbst als Ideologe. Zur 
Begriffsklaerung traegt Rauscher in seiner Glosse jedenfalls nichts 
bei.
Neoliberal ist nicht ordoliberal und schon gar nicht sozial-liberal, 
auch wenn die Neoliberalen sich gern mit diesen Federn schmuecken. 
Ordo-Liberale und Sozial-Liberale wie Roepke oder Eucken haben immer 
auch die soziale Verantwortung von Staat und Wirtschaft betont. Leben 
und leben lassen, war das Motto der echten Liberalen.
Ganz anders die Neoliberalen. "Sozial ist, was den Profit steigert" 
meinte der Oekonom Milton Friedman, eine ihrer Galionsfiguren und 
bringt die neoliberale Glaubenslehre auf den Punkt. Neoliberalen fehlt 
der Sinn fuer uebergreifende soziale Verantwortung. Ihr ein und alles 
ist Gewinn zu machen und immer mehr Gewinn. Stoerend sind dabei 
Steuern, Gewerkschaften und Sozialsysteme. Deshalb werden diese 
verdaechtigt, karikiert und veraechtlich gemacht. So wie Hans Rauscher 
das in seinem Beitrag tut.
Griechenlands Geldgeber, so Rauscher, haetten als Gegenleistung fuer 
ihre "Milliarden Hilfsgelder" von Griechenland nur verlangt, seine 
Wirtschaftsstruktur "in Ordnung" zu bringen. Unter Ordnung versteht 
Rauscher anscheinend Hungerloehne, 30% Arbeitslose und eine 
Jugendarbeitslosigkeit von 60%. Das sind die Auswirkungen des 
neoliberalen Spardiktats, mit dem Griechenland zu kaempfen hat. Die 
"Milliarden Hilfsgelder", von denen Rauscher spricht, landeten im Fall 
Griechenland zu 77% auf den Konten der grossen Investmentbanken, vor 
allem in Frankreich, Deutschland und den USA. Die wurden mit diesen 
Geldern gerettet, aber nicht die griechische Wirtschaft oder 
Bevoelkerung.
Wer die Dinge derart auf den Kopf stellt wie Rauscher, ist kein 
Liberaler, sondern ein Populist. Im Interesse der betuchten Kreise. 
Hans Rauscher ist das typische Beispiel eines Neoliberalen, dem es vor 
allem darum geht, dass er noch weniger Steuern zahlt und sich noch 
mehr bereichern kann. Zum Wohle der Allgemeinheit, wie er vermutlich 
meint.
(Thomas Lukscheider/Tante Jolesch)
Quelle: 
http://tantejolesch.at/tjtrue.php?bild=rauscher2.jpg&href1file=rauscher
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