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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 12. Juni 2013; 01:26
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EU/Griechenland:
> IWF: Alles nur ein Irrtum?
Griechenlands Elend ist Folge der Krisenpolitik -- das hat jetzt auch 
der Internationale Waehrungsfond erkannt
Griechenland versinkt in Armut und sozialem Elend. Und warum? Na ja, 
die selbsternannten KrisenmanagerInnen von der Europaeischen 
Kommission und dem Internationalen Waehrungsfonds (IWF) haben sich 
halt einfach geirrt. Ein - streng geheimes - Papier des IWF, dass 
dieser Tage geleakt wurde, zeigt die erschuetternde Realitaet. Wie das 
Wallstreet Journal berichtet, kommt der IWF nun, nachdem die 
GriechInnen von der Troika - den SparfanatikerInnen von Europaeischer 
Kommission, Europaeischer Zentralbank und IWF - ins Elend gestossen 
wurden, zur Erkenntnis, dass die drastischen Rezepte der Troika auf 
einem Irrtum beruhen: Das Papier enthuellt, dass der IWF die 
verheerenden Folgen der Austeritaetspolitik unterschaetzt hat. Die 
eigenen Analysen des Waehrungsfonds in Bezug auf die Entwicklungen in 
Griechenland waren weit daneben.
Griechenland ist im 6. Jahr einer tiefen Wirtschaftskrise, die die 
Analysen des IWF so nicht vorhergesehen haben. Haette die Troika nicht 
auf die angeblich besten OekonomInnen der Welt gehoert, sondern auf 
die oekonomisch weiseren AusteritaetskritikerInnen, waere sie besser 
beraten gewesen. Alternative OekonomInnen und die kritische 
Zivilgesellschaft warnen seit Jahren vor den oekonomisch falschen, und 
sozial verheerenden Massnahmen in Griechenland und anderen 
Krisenlaendern. Der IWF kommt jetzt erst drauf, dass
* der Schuldenschnitt zu spaet kam, und dieses Zoegern es nur den 
privaten Finanzinstitutionen ermoeglichte, auszusteigen und so die 
Kosten der Krise auf die SteuerzahlerInnen in ganz Europa zu 
verlagern.
* dass die Sparmassnahmen zu drastisch sind, und nur weiter in die 
Krise fuehren und Schulden in die Hoehe treiben, ein anderes Vorgehen 
haette Griechenland besser geholfen.
* dass viele der Steuererhoehungen und Lohnkuerzungen fuer die breite 
Masse zu weniger Steuereinnahmen fuehrt, da sich die GriechInnen immer 
weniger leisten koennen.
* dass er einfach voellig falsch in den Annahmen ueber die 
Arbeitslosigkeit gelegen ist, 15% hat der IWF prognostiziert, derzeit 
sind es aber 25%, Tendenz weiter dramatisch steigend.
Der IWF gibt zu, dramatische Fehlentscheidungen in seiner 
Krisenpolitik fuer Griechenland getroffen zu haben.
Millionen GriechInnen erleben eine drastische Verschlechterung ihrer 
Lebensbedingungen, Armut ist ein Massenphaenomen geworden. Und all 
das, weil sich die angeblichen "Krisenretter" geirrt haben?
(Elisabeth Klatzer, Attac/gek.)
*
Volltext: 
http://www.attac.at/news/detailansicht/datum/2013/06/07/iwf-alles-nur-ein-irrtum.html
Originalbericht im Wallstreet Journal:
http://online.wsj.com/article/SB10001424127887324299104578527202781667088.html
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