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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 12. Juni 2013; 01:23
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BRD:
> Blockupy: "Bauerntrick" der Polizei
Als einen "Bauerntrick" bezeichnet eine Frankfurter Rechtshilfegruppe 
das Ersuchen des dortigen Polizeipraesidenten um Material fuer weitere 
Ermittlungsverfahren nach den Blockupy-Ereignissen. Dieser hatte 
mitteilen lassen: "Der Frankfurter Polizei sind derzeit davon nur 
wenige geschaedigte Personen bekannt. Daher bitten wir die weiteren 
Geschaedigten, sich bei der Frankfurter Polizei zu melden, um alle 
vorgeworfenen Straftaten aufklaeren zu koennen. Die sorgfaeltige 
Ueberpruefung der erhobenen Vorwuerfe ist fuer die Frankfurter Polizei 
eine Selbstverstaendlichkeit; dazu gehoert auch die Kritik von 
Medienvertretern". Man solle doch Bildmaterial von den Uebergriffen 
der Polizei uebermitteln, "Arbeitsgruppe aus erfahrenen Ermittlern" 
die Straftaten "gegen oder durch Polizeibeamte" untersuchen wolle.
Die Rechtshilfegruppe meint dazu: "Geht nicht auf dieses 
fadenscheinige Angebot ein!" Der "Blockupy-Zusammenhang" sorge selbst 
dafuer, "dass die Polizeiausschreitungen waehrend der 
Abschlussdemonstration und der Kessel vom 1.6.2013 juristisch 
ueberprueft werden". Denn: "Zur Zeit laufen bundesweit die 
Vorbereitungen fuer ein koordiniertes juristisches Vorgehen gegen die 
Polizeiuebergriffe."
Politische Verwerfungen
Ein zuerst verhaengtes Demonstrationsverbot in Frankfurt war im 
Vorfeld der Blockupy-Proteste vom Oberverwaltungsgericht aufgehoben 
worden. Anscheinend auf Veranlassung des hessischen Innenministers von 
der CDU wurde die Demo aber gestoppt und es kam zu jenen 
Polizeiaktionen mit Wasserwerfern, Raeumpanzern, Traenengas und 
Knueppeln, die auch die buergerliche Presse zweifeln liess, ob derlei 
noch irgendwie zu rechtfertigen sei. Auch die Stadtpolitik in 
Frankfurt am Main bleibt davon nicht verschont -- hielt die 
schwarzgruene Koalition im "Roemer" (dem Stadtparlament) bislang ganz 
gut zusammen, stimmten die Gruenen nun einem SPD-Antrag zu, der den 
Polizei-Kessel als Rechtsverstoss einstuft.
Das ist vor allem deswegen nicht unerheblich, da nicht nur auf 
Bundesebene, sondern auch im Land Hessen im Herbst gewaehlt wird. Die 
Umfragen schauen dort derzeit eher nach einer rotgruenen Mehrheit aus. 
Ein Kommentar in der Sueddeutschen sieht das so: "Vielleicht merken 
die Christdemokraten es gar nicht: Aber sie konterkarieren damit 
massiv die eigenen Bemuehungen, vor der Landtagswahl am 22. September 
das eigene Profil weicher zu zeichnen, sich als eine moderne, 
liberalere, offenere CDU zu praesentieren. ... Nun aber ist Hessens 
traditionell gnadenlos konservative CDU wieder ganz bei sich 
angelangt. Aus Ueberzeugung oder billigem Kalkuel, vielleicht beidem, 
bedient sie das, was sie fuer das Empfinden ihrer Stammwaehler haelt." 
(akin)
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