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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 20. Maerz 2013; 08:16
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Kirchliches/Fluechtlinge:
> Heim statt Zuflucht
Da haetten die Fluechtlinge gleich in Traiskirchen bleiben koennen:
Jetzt wo die Menschen, die die Votivkirche besetzt gehalten hatten,
ins ehemalige Servitenkloster umgezogen sind, versucht die Caritas
laut Fluechtlingen und SolidaritaetsaktivistInnen die neue Heimstatt
in ein typisches Asylheim umzuwandeln. "Zuerst hat es geheissen, ihr
koennt hier leben, es gibt keine Regeln. Doch dann kamen leider von
Tag zu Tag doch immer neue Regeln", sagt einer der Fluechtlinge im
Interview. Es wurde von Anfang an versucht, Besuchszeiten zu
reglementieren, zuletzt sollte ganz verboten werden, dass die
Gefluechteten Besuch von FreundInnen und UnterstuetzerInnen in ihren
privaten Raeumen bekommen. Dazu kommen Anwesenheitskontrollen jeden
Morgen -- mit der Androhung, eine Abwesenheit dem Innenministerium zu
melden, was den Aufentahltsstatus gefaehrden koennte. Und dazu
natuerlich auch wieder Besuche aus dem Innenministerium -- inclusive
einer Rechtsberatung, die sich dann als Rueckkehrberatung
herausstellte.
Auch, so Solidaritaetsgruppen, gaebe es zwar im grossteils
leerstehenden Kloster ausreichend Platz, doch wuerden die meisten
Raeume nicht aufgesperrt, sodass sich 60 Leute 13 kleine Zimmer teilen
muessten sowie einen feuchten Kellerraum. Dort stuenden fuer alle
gemeinsam zwei Kochplatten -- die aber auch erst von solidarischen
Menschen mitgebracht haetten werden muessen. Auf den Zimmern hingegen
ist laut Hausordnung nicht einmal ein Toaster erlaubt. Waehrenddessen
bliebe die ungenutzte Klosterkueche versperrt.
Zum Ausgleich stellt "der Gastgeber zwei Sicherheitsleute zur
Verfuegung, um den Eingang zu kontrollieren", wie es in der
Hausordnung heisst. Allerdings war es immerhin moeglich, am 16.Maerz
ein Nachbarschaftsfest in eben jenem Kloster-Keller zu organisieren.
Demo gegen Justiz
Trotz der prekaeren Situation wurde jetzt auch im Kloster eine weitere
Demo geplant. Dabei geht es aber nicht um die Situation der
Fluechtlinge sondern um einen Protest gegen die Justiz. Der Grund:
Eine schwarze Frau war vor einiger Zeit von einem Oesterreicher
geschlagen und auf die Schienen der U-Bahn gestossen worden --
angeblich, weil sie zu laut telefoniert haette. Sie brach sich dabei
ein Bein, doch konnte gluecklicherweise der Zug noch rechtzeitig
gestoppt werden. Nun hat ein Gericht den Mann zu einem Jahr bedingter
Haft verurteilt. Zuwenig wie Fluechtlinge und UnterstuetzerInnen
meinen. Ohne eine Mordanklage und einem unbedingten Urteil waere eine
solche Tat nicht abzuhandeln: Demo: Freitag, 22.3., 14h, Treffpunkt:
U-Bahnstation Taborstrasse.
(akin)
Quellen: http://refugeecampvienna.noblogs.org
https://linksunten.indymedia.org/de/node/81089
Video-Interviews: https://linksunten.indymedia.org/de/node/81089
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