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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 27. Februar 2013; 16:30
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BRD/Haeuserkampf:
> Frankfurt: Ivi-Raeumung steht bevor
Jetzt soll es also wirklich geraeumt werden, das IvI im noblen Frankfurter 
Westend. Das ehemalige Uni-Institut, 2003 besetzt und zum "Institut fuer 
vergleichende Irrelevanz" umgewandelt, ist in einem Haus untergebracht, das 
bis 2012 der Uni gehoert hatte und dann an die "Franconofurt AG" verkauft 
wurde. Die Franconofurt ist eine Immobilien-Heuschrecke - 
eingestandermaszen, meinte doch deren Vorstand Christian Wolf einmal zu 
diesem Vorwurf gegenueber der "Sueddeutschen": "Wir kaufen Haeuser, 
verwerten sie, fliegen weiter. Das trifft schon zu."
Und deswegen soll das Ivi raus (s.a. akin 21/2012). Die Rechtslage was fuer 
laengere Zeit unklar, da Franconofurt kein rechtliches Gegenueber hatte, 
dasz er haette rausklagen koennen - es gibt keinen offiziellen Rechtstraeger 
des IvI. Also konstruierten die Anwaelte der Immobilienfirma einen 
Rechtstraeger, weswegen dann auch bei der Raeumungsverhandlung am 15.2. eine 
"Gesellschaft buergerlichen Rechts" vom Gericht aufgerufen worden ist - die 
mangels Existenz nicht erschien. Damit gab das Gericht der Franconofurt 
recht und erliesz einen Raeumungstitel. Damit kann nun jederzeit geraeumt 
werden.
Das IvI erklaert aber weiterhin, man werde so schnell nicht aufgeben. 
Auszerdem wolle man versuchen, auch ohne formellen Rechtstitel hoehere 
Instanzen anzurufen. Die wuerden zwar erst entscheiden, wenn die Sache 
laengst erledigt ist, aber es geht nach Ansicht von Beobachtern vor allem 
darum, dasz ein Hoechstgericht darueber entscheidet, ob eine Gruppe von 
Menschen einfach so zu einer juristischen Person gemacht werden koennen, die 
man dann verklagen kann - fuer Raeumungen anderer besetzter Haeuser in 
Deutschland nicht unwichtig. (Das deutsche Recht ist da noch ein wenig 
anders als das oesterreichische. Hierzulande wird so etwas mit 
polizeillichen Verordnungen erledigt.)
Ein Versuch einer Solidaritaetsbesetzung eines derzeit leerstehenden 
Gebaeudes des Sigmund-Freud-Instituts scheiterte uebrigens. Denn der 
universitaere Rechtstraeger des Instituts haette die Besetzung zwar 
geduldet, aber die hessische Landesregierung als Geldgeber hatte eine solche 
Duldung nicht akzeptiert und drohte dem Institut die Gelder zu streichen, 
wenn diese nicht gegen die Besetzung vorgingen. Daraufhin loesten die 
AktivistInnen diese Besetzung selbst auf.
Im IvI hingegen will man auf die Raeumung warten und notfalls passiven 
Widerstand leisten. Wann es soweit sein wird, ist aber voellig unklar. 
(akin)
Links zum Ivi: http://ivi.copyriot.com
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