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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 27. Februar 2013; 16:30
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Arbeit/International:

> BRD: Gewerkschaft bestreikt Gewerkschaft

Die Gewerkschaften werden die Tarifverhandlungen in diesem Jahr sehr
selbstbewuszt fuehren und, falls noetig, auch mit aller Konsequenz.« Gewohnt
kaempferischen hatte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes
Michael Sommer im Februar in der Neuen Passauer Presse die Unternehmer auf
kommende Streiks eingestimmt. Dasz Sommer in seiner Funktion als Arbeitgeber
selber zum Ziel eines Arbeitskampfes werden koennte, damit hat er
wahrscheinlich nicht gerechnet.

Mit Trillerpfeifen und rot-weiszen Westen ausgestattet, demonstrierten am
Dienstag etwa 200 Angestellte der DGB-Rechtsschutz-GmbH vor der
DGB-Bundesverwaltung in Berlin. Aufgerufen zu dem ungewoehnlichen Warnstreik
hatte die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. In den laufenden
Tarifverhandlungen bei der hundertprozentigen Tochter des
Gewerkschaftsbundes fordert sie 6,5 Prozent mehr Lohn fuer die gut 750
Beschaeftigten; die GmbH des DGB will jedoch nur 0,9 Prozent bezahlen, was
die Demonstranten mit Schilderspruechen wie »Mit 0,9 Prozent ist (kein)
Sommer zu machen« oder »Sommer, wir vertreten auch dich« quittierten. »Wir
wollen so viel, wie die DGB-Gewerkschaften etwa im oeffentlichen Dienst oder
bei der Deutschen Bahn fordern«, sagte ver.di-Gesamtbetriebsrat Guenter
Dorsch. »Wo DGB draufsteht, musz auch DGB drinsein.«

Das Problem: Der DGB fuehlt sich nicht zustaendig. Man sei der falsche
Adressat fuer die Aktionen. »Rechtssekretaere sind keine Beschaeftigten des
DGB«, erlaeuterte Vorstandsmitglied Dietmar Hexel, der gleichzeitig
stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Rechtsschutz GmbH ist.
Formal hat er recht: 1997 hat der DGB seine Rechtsschutzabteilung
outgesourct. Man wollte eigene Strukturen schaffen, und die Anwaelte sollten
nicht mehr vom jeweiligen Kreisvorstand abhaengig sein, hiesz es zur
Begruendung. Doch finanziert wird die Rechtsschutz-GmbH auch weiterhin durch
den DGB und ist inzwischen sogar eine hundertprozentige Tochter.
(Johannes Schulten, junge welt / gek.)

Volltext: http://www.jungewelt.de/2013/02-27/062.php




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